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Kinderbetreuung Spareffekt wird bezweifelt

Stadtelternrat und Fachausschuss in Klötze gehen auf Abstand zum Vorschlag der Stadtverwaltung, eine Kita und einen Hort zu verschmelzen.

Von Harald Schulz 27.05.2016, 03:00

Oebisfelde l Für eine neuerliche Konfrontation zwischen Stadtelternvertretung in Person des Vorsitzenden Marco Sobotta und der Stadtverwaltung, in Person von Stadtoberhaupt Silke Wolf, hat der Punkt in der Haushaltskonsolidierungsplanung gesorgt, in Oebisfelde eine Groß-Kinderbetreuungseinrichtung einzurichten. Gemeint ist damit eine Zusammenlegung der Kindertagesstätte (Kita) Regenbogenland und des Horts Knirpsentreff.

In der vergangenen Sitzung des städtischen Schul- und Sozialausschuss Ende April wurde eine Entscheidung über dieses Thema insoweit abgewiesen, weil auch der Ausschuss die rechnerische Grundlage der Kämmerei für eine deutliche finanzielle Einsparung durch eine Zusammenlegung nicht nachvollziehen konnte.

Es standen die Berechnungen der Kämmerei denen von Sobotta und auch denen der Fachausschussvorsitzenden Angela Leuschner (SPD) gegenüber. Verwaltungschefin Wolf sieht allerdings die Aufstellung der Kämmerei den Tatsachen entsprechend und nachvollziehbar als korrekt an.

Wie die Verwaltungschefin gegenüber dem Schul- und Sozialausschuss äußerte, wird sie nach einer Prüfung im Hause

die dann vorliegenden Finanzzahlen dem Hauptausschuss vorlegen. Eine solche Prüfung der Zahlen aus dem Rathaus sehen Leuschner und Sobotta als dringend gegeben an, so die beiden unisono auf telefonischer Anfrage der Volksstimme am gestrigen Donnerstag. „Die Grundlage der Berechnung ist schlichtweg eine falsche“, ist die Auffassung von Leuschner. Den Wegfall von Leitungsstunden durch die Kompensierung von zwei auf eine Leitungsstelle als finanzielle Einsparung auszuweisen, ist nicht mehr als eine Milchmädchenrechnung“, kritisiert die SPD-Stadträtin diese bereits im Konsolidierungskonzept vorgeschlagene Summe.

„Die Erzieherinnen werden weiterhin existent sein, damit auch die Leistungsentgelte“, sieht Leuschner einen bedeutenden Widerspruch im Verwaltungsvorschlag. „Was nicht passieren darf, ist eine qualitative Verschlechterung der Kinderbetreuung“, warnt Leuschner vor solch einem Verlust durch Pfennigfuchserei.

Auch Stadtelternvertreter Sobotta sieht keine signifikante Einsparung durch die Schaffung einer Groß-Kindertagesstätte. Für ihn darf solch ein Zusammenschmelzen von Kindertagesstätte und Hort nicht zustande kommen. Allein die Unterschiede im Alter der Kinder, damit die so weit auseinander liegenden Anforderungen an die Erzieherinnen, verbiete eine Verquickung. Das Argument von Verwaltungschefin Wolf, die beiden Einrichtungen arbeiten bereits miteinander, lässt Sobotta nicht gelten, weil dieses Miteinander nur insoweit besteht, als dass nur eine Turnmöglichkeit als gemeinsamer Ort zur Nutzung bereit steht. Letztendlich erfordert eine qualitative und altersgerechte Betreuung der Kinder weiterhin das Angebot zweier unabhängigen Betreuungseinrichtungen, so Sobotta.