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Klötzer Waldtag Mammutbäume sollen im Klötzer Wald gegen Borkenkäfer helfen

Ein Schädling stand am Sonntag beim Klötzer Waldtag im Mittelpunkt der Traditionsveranstaltung. Der Borkenkäfer vermehrt sich aktuell rasant, befällt Kiefern und sorgt für ein Baumsterben. Ihn sollten die Besucher nun mal kennenlernen.

Von Henning Lehmann Aktualisiert: 11.09.2023, 20:37
Klötzes Pilzexperte Gerhard Schnüber erklärte den zahlreichen Besuchern die verschiedenen  Sorten. Die Pilzsaison ist bereits in vollem Gange. Ein Besuch in den Wäldern rund um Klötze lohnt sich also, erfuhren die interessierten Gäste.
Klötzes Pilzexperte Gerhard Schnüber erklärte den zahlreichen Besuchern die verschiedenen Sorten. Die Pilzsaison ist bereits in vollem Gange. Ein Besuch in den Wäldern rund um Klötze lohnt sich also, erfuhren die interessierten Gäste. Fotos: Henning Lehmann

Klötze - Der Klötzer Waldtag war auch in diesem Jahr wieder gut besucht. Das Team vom Forstamt Westliche Altmark um Leiter Helmut Jachalke konnte trotz der tropischen Temperaturen fast 1000 Besucher aus nah und fern begrüßen.

In diesem Jahr drehte sich thematisch alles um den Borkenkäfer. An einer Informationstafel konnten sich die Besucher zum Beispiel über die Auswirkungen schlau machen, die der Befall des Borkenkäfers nach sich zieht.

Der nämlich sei aktuell „der größte Feind der Kiefern“, machte der Forstamtsleiter deutlich. Der Schädling richte an den Bäumen einen immensen Schaden an. Der Hauptgrund für die massive Zunahme sei der fehlende Regen und die daraus resultierende Trockenheit, erläuterte Jachalke.

Vor Ort konnten sich die interessierten Besucher auch davon ein Bild machen, wie die Experten gegen den Schädling vorgehen. So konnten sie das händische Abschälen von befallenen Kiefern anschauen. Die maschinelle Verarbeitung der von dem Insekt befallenen Bäume zu Hackschnitzeln zeigte wiederum eine Firma aus dem Landkreis Gifhorn mit schwerer Technik eindrucksvoll.

Kinder setzen Bäume in die Erde

Auch für den Klimaschutz wurde beim Waldtag etwas getan. So pflanzten Tim Fritzsche und Nick Paul aus Klötze gemeinsam mit Frank Fritzsche einen kleinen Mammutbaum in der Nähe des Forsthauses. Auch Jacob Lilienthal setzte mit seinem Vater Mohamed einen Mammutbaumspössling in die Erde. Die dritte Pflanzung des Tages erledigte der Wenzer Ortsbürgermeister Marco Wille. Er durfte einen Baum setzen, weil die Ortschaft Wenze an das Waldgebiet zum Forsthaus Zartau angrenzt, begründet Helmut Jachalke.

Somit stehen nun drei neue Mammutbäume auf dem Areal, die in den kommenden Jahren wachsen und dem Klimawandel trotzen sollen.

Die Baumart wurde gezielt gewählt, weil sie sonnige bis halbschattige Plätze gut verträgt und nur wenig Wasser benötigt. Mit seinem hohen Gerbsäuregehalt schütze sich der Mammutbaum nicht nur vor Bränden, sondern auch vor Ungeziefer – in seiner Heimat zum Beispiel vor Termiten – und sogar vor Pilzen, erklärten die Fachleute vor Ort.

Neben spannenden Infos gab es am Sonntag aber auch jede Menge Spaß für die großen und kleinen Besucher. Während sich die jüngsten Gäste mit Waldkino und Waldquiz unterhalten ließen, amüsierten sich die Erwachsenen beim Axtwerfen, Hufeisenzielwerfen sowie beim Absägen eines exakt ein Kilogramm schweren Holzstückes von einem Stamm – was übrigens keinem der 70 Teilnehmer gelang. Dem Gewicht am nächsten kamen Uwe Plönnigs mit 996 Gramm sowie Stefan Droska mit 1006 Gramm. Droska war es auch, der mit der Axt genau in die Mitte der Holzscheibe traf.

Tipps zur aktuellen Pilzsaison gab es schließlich am Stand der beiden Klötzer Experten Margrit und Gerhard Schnüber. Auch an Kulinarischem fehlte es nicht. Die Klötzer Feuerwehr servierte Erbsensuppe aus der Gulaschkanone, und der Trippiglebener Hermann Reisener fand mit seinem leckeren Heidschnucken-Lammfleisch großen Anklang.

Tim Fritzsche (links) und Nick Paul durften einen Mammutbaum auf dem Gelände am Forsthaus Zartau pflanzen.
Tim Fritzsche (links) und Nick Paul durften einen Mammutbaum auf dem Gelände am Forsthaus Zartau pflanzen.
Henning Lehmann
Forstwirt-Lehrling Hans Koeppe beim händischen Abschälen eines Baumstammes, der von einem Borkenkäfer befallen ist.
Forstwirt-Lehrling Hans Koeppe beim händischen Abschälen eines Baumstammes, der von einem Borkenkäfer befallen ist.
Henning Lehmann