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Mundschutzmasken  Vietnamesen nähen für Klötzer

Länderübergreifende Solidarität erhalten auch die Klötzer während der Corona-Krise. Die Familie Pham spendet der Stadt 150 Mundschutzmasken.

Von Henning Lehmann 14.04.2020, 14:55

Klötze l Tagelang haben Cuong Cong Pham und seine Frau Tam Haly in ihrem Geschäft an der Oebisfelder Straße in Klötze Mundschutzmasken im Zuge der Corona-Krise genäht. Denn auch sie mussten ihren Laden auf Grund der Pandemie vor zwei Wochen schließen.

Am Donnerstag spendete das in Vietnam geborene Unternehmer-Ehepaar der Einheitsgemeinde insgesamt 150 Mundschutzmasken aus Baumwolle. Das Ehepaar, das seit 2004 in Klötze ansässig ist, kam persönlich mit seinem Sohn Duc Khoa Pham in das Rathaus und überreichte Stadt-Bürgermeister Uwe Bartels sowie dem Stadt- und Ortschaftsrat Raimund Punke die 150 Exemplare.

„Wir wollen der Stadt helfen, dass besonders die älteren Einwohner während der Corona-Krise mit den Schutzmasken gesund bleiben“, sagte Duc Khoa Pham bei der Übergabe an Uwe Bartels. Der lobte die Initiative des Unternehmer-Ehepaars. „Es ist toll, dass zwei Nationalitäten gemeinsam die Pandemie bekämpfen. Jede Initiative ist in diesen schweren Zeiten sehr wichtig“, betonte Uwe Bartels.

Das Ehepaar Pham hat nach der Schließung seines Geschäftes damit angefangen, Mundschutzmasken zu nähen. Wie Sohn Duc Khoa Pham informierte, dauert das Nähen einer Maske etwa 20 Minuten. Die Produkte sind aus Baumwollstoff und können nach dem Tragen ausgewaschen werden. Damit sind die Exemplare mehrfach verwendbar, merkte Duc Khoa Pham an.

Wo die gespendeten Mundschutzmasken in der Stadt verteilt werden, ließ Bürgermeister Uwe Bartels noch offen. „Wo Bedarf besteht, werden sie ausgegeben. Es gibt bereits einige Nachfragen nach den Masken“, sagte das Stadtoberhaupt gegenüber der Presse.

Interessenten können ihren Bedarf im Klötzer Rathaus anmelden. Nach einer Prüfung werden dann die Exemplare an die jeweiligen Personen ausgereicht.

Ob die gebürtige vietnamesische Unternehmer-Familie weitere Spendenaktionen im Zuge der Corona-Pandemie startet, ist noch offen. „Wir schauen erst einmal, wie groß der Bedarf in der Stadt ist. Dann werden meine Eltern entscheiden, ob sie noch einmal Schutzmasken für die Sicherheit, besonders der älteren Menschen in der Stadt, nähen werden oder nicht“, sagte Duc Khoa Pham.

Einige Mundschutzmasken hatte das Ehepaar in einen Briefumschlag getan und darauf die Fahnen von Vietnam und Deutschland gedruckt. Damit wollte es die Freundschaft zwischen beiden Ländern eindrucksvoll dokumentieren. Zudem hatte es auf dem Karton mit den 150 Mundschutzmasken einen A 4-Zettel mit dem Wort „Zusammenhalt“ geklebt. Das sei gerade in dieser kritischen Zeit äußerst wichtig, betonten alle Beteiligten.