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Theater gegen Mobbing Schauspiel-Ensemble aus Leipzig macht an Klötzer Grundschule Station

Andere ausgrenzen und mobben ist blöd. Wie Kinder, die sich neu kennenlernen oder auch schon eine Weile einen Klassenverband bilden, gut miteinander auskommen – besonders nach Auseinandersetzungen – vermittelte jetzt ein Ensemble des Kulturtheaters Leipzig an der Klötzer Purnitz-Grundschule.

Von Meike Schulze-Wührl 25.08.2023, 11:30
Daniele Frese ist Regisseurin und Schauspielerin. Sie lieh unter anderem der Kuh Friederike  ihre Stimme.
Daniele Frese ist Regisseurin und Schauspielerin. Sie lieh unter anderem der Kuh Friederike ihre Stimme. Meike Schulze-Wührl

Klötze - Das geht ja wirklich gut los! Gleich zu Beginn des neuen Schuljahres war das Leipziger Schultournee-Theater in der Purnitzschule in Klötze zu Gast, um die Mädchen und Jungen für das Thema Mobbing zu sensibilisieren.

„Konflikte unter Kindern entstehen oft, weil sie Verhalten falsch interpretieren. Dann werden sie ausgegrenzt, beschimpft oder beleidigt; die beste Voraussetzung für Mobbing“, erklärt Daniela Frese, Regisseurin und Schauspielerin an der Kulturschule. Zusammen mit ihrem Mann Günther brachte sie zuerst für die Erst- und Zweitklässler das Stück „Für immer Freunde“ auf die Bühne. Mithilfe großer lustig wirkender Handpuppen – Hahn Jacques, Schaf Garcia, Kuh Friederike und Katze Romeo – erlebten die Kinder, was Freundschaft ausmacht, aber auch, wie leicht sie manchmal Risse bekommt. Die tierischen Helden vermittelten, wie wichtig es ist, Empathie für andere zu entwickeln und die Lage aus deren Sicht zu betrachten und ließen die jungen Zuschauer aktiv an der Geschichte teilhaben.

Die Kulturschule Leipzig war an der Klötzer Purnitz-Grundschule zu Gast. Die Kinder der ersten und zweiten Klassen waren vom Theaterspiel voll in den Bann gezogen.
Die Kulturschule Leipzig war an der Klötzer Purnitz-Grundschule zu Gast. Die Kinder der ersten und zweiten Klassen waren vom Theaterspiel voll in den Bann gezogen.
Fotos: Meike Schulze-Wührl

„Du bis ok“ hieß das Stück, das die beiden Schauspieler für die Mädchen und Jungen der dritten und vierten Klassen mitgebracht hatten. „Damit wenden wir uns vor allem an die vielen Zuschauer und Mitläufer, die schweigen, wenn andere gemobbt werden“, so Daniela Frese. Denn dass „Mobbing im Kindergarten oder in der Grundschule beginnen kann und die Opfer ein gestörtes Selbstwertgefühl behalten, ist leider ein trauriges Ergebnis, das auch in weiterführenden Schulen Konflikte auslöst“. Dargestellt wurde eine durchaus reale Situation: Ein Schüler kommt neu in eine Klasse, möchte gerne Freunde finden, wird aber ausgegrenzt – und kommt mit der Situation nicht mehr zurecht.

In der Nachbesprechung zur Geschichte wurde dann mit den Schülern erörtert, welches Verhalten in welchen Situationen besser gewesen wäre. Und warum sich so wenige trauen, den Schwachen oder Gemobbten beizustehen und zu helfen. Auch das Thema Soziale Medien und bewusster Umgang mit Smartphone und Co. wurde thematisiert. „Es waren zwei schöne Veranstaltungen mit guten Themen zum Schuljahresauftakt. Die Kinder waren begeistert“, schätzte Schulleiterin Dana Saalfeld ein. Und sie dankte dem Förderverein der Schule, dass er die Kosten übernommen und damit den Kindern diesen besonderen Theaterbesuch ermöglicht hat.