Vereinsarbeit Singen mit Anmeldung

Die Dorfgemeinschaftshäuser in der Einheitsgemeinde Klötze können in der Corona-Zeit wieder genutzt werden - allerdings nur mit Konzept.

Von Tobias Roitsch 25.07.2020, 01:01

Klötze l Gut bei Laune gehalten habe das Coronavirus die Mitarbeiter der Klötzer Verwaltung in den vergangenen Wochen. Im Rathaus sei dadurch mehr als genug Arbeit angefallen, blickte Klötzes Bürgermeister Uwe Bartels während der jüngsten Sitzung des Stadtrates in seinem Bericht zurück. Mit der aktuell gültigen siebten Corona-Eindämmungsverordnung, die seit dem 2. Juli in Kraft ist, seien unter anderem neue Regeln für die Kitas, Horte und Schulen zu beachten. Auch die Feuerwehren in der Einheitsgemeinde seien betroffen, die nun wieder Ausbildungsdienste durchführen können. Geachtet werden müsste weiterhin auf Abstands- und Hygieneregeln, so Bartels.

Auch die Dorfgemeinschaftshäuser in der Stadt Klötze stünden wieder für Veranstaltungen offen – unter Beachtung der Regeln. Vereine, die ein Dorfgemeinschaftshaus nutzen möchten, müssten zuvor ein Konzept beim städtischen Ordnungsamt einreichen. Dieses werde dann geprüft. Eine pauschale Zusage zur Nutzung könne man nicht erteilen, erklärte das Stadtoberhaupt.

Nutzen wollten auch die Mitglieder des Jahrstedter Männergesangvereins den örtlichen Saal für gemeinsame Übungsabende. Der stellvertretende Jahrstedter Ortsbürgermeister André Homeyer, der auch Mitglied im Verein ist, erkundigte sich bereits bei der Sitzung des städtischen Hauptausschusses Ende Juni, wann die Dorfgemeinschaftshäuser denn wieder für die Vereine öffnen (Volksstimme berichtete). Diese Frage griff Ratsherr Randy Schmidt (UWG) nun während der jüngsten Zusammenkunft des Stadtrates im Quarnebecker Saal noch einmal auf.

Der Männergesangverein Jahrstedt-Germenau habe ein Konzept für die Nutzung eingereicht, das von der Stadt geprüft wurde, konnte Bürgermeister Uwe Bartels mitteilen. Dem gemeinsamen Singen stehe nichts entgegen, die Jahrstedter Sänger könnten das Gebäude nutzen. Zu prüfen sei nun, wie damit umgegangen werde, so Bartels weiter. Dass Chöre wieder singen dürfen, finde er „kurios“, sagte Randy Schmidt. Schließlich dürften die Feuerwehren nur mit „halber Kraft“ zu Einsätzen fahren, nannte er als Beispiel und ergänzte, dass diese Vorgabe „von oben“ und nicht von der Stadt Klötze komme. Randy Schmidt ist selbst Leiter der Jahrstedter Ortsfeuerwehr.

Bei den Treffen der Chöre gelten klare Regeln, vorgeschrieben sei ein Abstand von mindestens zwei Metern zwischen den Sängern, informierte Haupt- und Kämmereiamtsleiter Matthias Reps im Gespräch mit der Volksstimme. Vereine sollten sich an die Empfehlungen halten, die ihre jeweiligen Verbände gegeben haben, wenn sie ihre Konzepte zur Nutzung der Dorfgemeinschaftshäuser einreichen. So wisse man, dass sie sich mit dem Thema beschäftigt haben, ergänzte Uwe Bartels.

Grundsätzlich seien die Häuser nicht geschlossen, wie im Gespräch mit dem Bürgermeister und dem Amtsleiter zu hören war. Familienfeiern könnten stattfinden, die jeweiligen Veranstalter seien für das Einhalten der geltenden Regeln verantwortlich. Feiern in den Dorfgemeinschaftshäusern seien anzumelden und Teilnehmerlisten zu führen. Einen Unterschied mache es, ob eine Feier privat oder von fachkundigen Kräften organisiert wird. Im zweiten Fall könnten mehr Leute an der Veranstaltung teilnehmen. Veranstalter müssten ausmessen, wie viele Leute mit Abstand in das jeweilige Gebäude passen. Mündliche Zusagen zur Nutzung würden von der Stadt nicht erteilt.

Und wie sieht es mit den Treffen von Seniorengruppen aus, die es in vielen Ortsteilen der Einheitsgemeinde Stadt Klötze gibt? Die Runden kamen vor der Krise vielfach auch in Dorfgemeinschaftshäusern zusammen. Solche Treffen wären private Veranstaltungen, wenn es etwa um das Kaffeetrinken geht, so Matthias Reps. Die Zusammenkünfte müssten bei der Stadt beantragt und der vorgegebene Abstand zwischen den Teilnehmern eingehalten werden. Diese müssten auseinandersitzen und die Tische mit einem Abstand von eineinhalb Metern aufgestellt werden. „Wir wollen schrittweise zur Normalität zurück“, betonte Uwe Bartels noch.

Zwei Säle der Einheitsgemeinde seien verpachtet, erinnerte Klaus Vohs (SPD) in der Stadtratssitzung. Die Pächter hätten durch die Corona-Krise Verluste erlitten, wie wolle man damit umgehen?, fragte er. Dabei handele es sich um eine Frage für den nichtöffentlichen Teil, teilte Stadtratsvorsitzender Klaus Ewertowski mit und unterband damit eine weitere Diskussion.