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MDCC-Arena Fußball gut, alles gut

Dem Drittliga-Fußball sei Dank! Magdeburgs Fußballstadion schaffte 2015 eine gute Verdopplung der Besucherzahlen.

Von Jana Heute 22.03.2016, 00:01

Magdeburg l Es war kein Udo Lindenberg, auch kein AC/DC-Kracherkonzert und auch kein Star wie Helene Fischer, die auf ihren Tourneen Tausende Fans jubeln und die Kassen heiß laufen ließen. Nein, die Magdeburger Fußballarena konnte 2015 besuchertechnisch ausschließlich durch den Fußball punkten. Die Aufstiegseuphorie bescherte der MDCC-Arena eine satte Verdopplung der Zuschauerzahlen von 159.007 im Jahr 2014 auf 341.705 im vergangenen Jahr – dem Jahr des ersehnten Aufstiegs in den bezahlten Profifußball der 3. Liga. Dem Club und seinen Fans verdankt der städtische Stadionbetreiber MVGM damit einen Besucherzuwachs von satten 115 Prozent.

Mit seinen Besucherzahlen schafft es das Magdeburger Stadion somit auf Anhieb auf Platz 28 im aktuellen Besucherranking des Fachmagazins Stadionwelt Inside und lässt damit Städte wie Aachen, Halle, Cottbus oder Erfurt hinter sich. Das Magazin hatte die Veranstaltungs- und Besucherdaten von 57 Freiluftstadien verglichen, darunter die ganz Großen wie die Allianz-Arena München (Fasssungsvermögen 75.000), aber auch kleinere Stadien wie das Erzgebirgsstadion Aue (9390 Plätze).

Insofern hinkt freilich der Vergleich der absoluten Besucherzahlen (Magdeburg kann bei Ligaspielen aktuell 22.750 Plätze plus 4500 Stehplätze besetzen). Interessant ist dennoch ein Blick auf die Top 10 in der prozentualen Besucherentwicklung. Die Magdeburger MDCC-Arena würde mit ihrem Besucherplus von 115 Prozent von allen 57 Stadien sogar auf dem 2. Platz hinter dem „Gazi-Stadion auf der Waldau“ der Stuttgarter Kickers landen, welches einen Zuwachs von 131,42 Prozent hat.

Magdeburg hatte die Auslastungszahlen von 2014 seinerzeit allerdings gar nicht gemeldet. Das wird erst jetzt interessant, da das Magdeburger Stadion regelmäßig mit guten fünfstelligen Besucherzahlen punkten kann. MVGM-Geschäftsführer Steffen Schüller frohlockt: „Für uns ist das eine ganz neue Chance, das zweifellos verbesserte Image unseres Stadions überregional für die Vermarktung als Veranstaltungsort zu nutzen.“ Man spüre einen „positiven Effekt“ durch das anhaltende Fußballfieber. Die Aufmerksamkeit für die Arena sei gestiegen, sagt er. „Das macht sich auch in einem Plus an Veranstaltungen außerhalb des Fußballs bemerkbar“, so Schüller.

So habe es mehr Firmenveranstaltungen gegeben. Diesen Schwung wolle man nutzen, wobei auch die landesweite Wahrnehmung in dem Fachmagazin helfen könne, glaubt Schüller. Er träumt derweil schon von weiteren großen Sportveranstaltungen im blau-weißen Hexenkessel. 2. Liga? Ja, gern doch. Aber auch American Football oder gar Boxen stünden dem Stadion gut zu Gesicht, spricht er von „kühnen Ideen“.

Im Gegenzug wird fleißig investiert. Mehr als 200.000 Euro waren es im letzten Jahr: von der gestrichenen Wand bis zu sicherheitstechnischen Anlagen, zählt Steffen Schüller auf. Derzeit fließen noch einmal 270.000 Euro in den Umbau des Gästebereiches mit Abtrennung durch Plexiglaswände. Anfang Mai soll die Maßnahme dann auch für jedermann sichtbar fertig sein.

„Das Stadion ist zehn Jahre alt. Wir bauen derzeit die Spitzen ab“, erklärt Schüller. Und da kommt auch das Grün ins Spiel. Schüller meint: „Wir haben mit den ältesten Rasen im Ligabetrieb.“ Das soll sich ebenfalls ändern. Die Ausschreibung für einen neuen Rollrasen über der vorhandenen Fußbodenheizung läuft. Rund 150.000 Euro sind dafür avisiert. Doch ob der Rasen wie erhofft in der Sommerpause ausgerollt werden kann, ist noch nicht ganz sicher. Das Geld muss reichen, sagt Schüller. Sonst wird es schwierig. „Hier ist schwere Technik nötig, die ins Stadion muss.“

Der Rasen wird nur wenige Zentimeter dick abgefräst und durch neuen Rollrasen ersetzt. „Er ist sofort bespielbar. Aber das macht die Sache eben auch ziemlich teuer“, so Schüller. Er ist aber optimistisch, dass das mit dem neuen Spielfeld in diesem Jahr auch noch klappt.