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StauBei Liebknecht-Ampel sehen viele rot

Trotz neuer Ampel am Knotenpunkt Ring/Liebknechtstraße und geänderter Phasen sehen viele Autofahrer in Magdeburg Rot.

Von Stefan Harter 09.03.2017, 00:01

Magdeburg l Seit Monaten warteten Autofahrer auf Entlastung an der Ringabfahrt zur Liebknechtstraße. Aufgrund des gestiegenen Verkehrs durch die Tunnelbaustelle standen sie dort bis zu zehn Minuten, bis sie endlich abbiegen konnten. Am 1. März schaltete die Stadtverwaltung nun die lang geforderte Ampelanlage an – und verschlimmbesserte in den Augen vieler Autofahrer die Situation.

Denn besonders zum Start war die Ampelphase so kurz, dass sich im Vergleich zu vorher kaum ein Zeitgewinn ergab. Noch am gleichen Tag kündigte Rathaussprecher Michael Reif an, dass man deshalb nachjustieren werde.

Dies ist mittlerweile auch passiert, wie er auf Volksstimme-Anfrage erklärt. „Wir haben einige Änderungen an der Programmierung vorgenommen“, sagt er. Dazu gehört auch eine deutliche Verlängerung der Grünphase für aus Richtung Halberstadt vom Magdeburger Ring kommende Fahrzeuge. „Dies hat sich in den vergangenen Tagen deutlich positiv bemerkbar gemacht“, sagt er, auch aus persönlicher Erfahrung.

Wenn an einer Stelle länger Grün ist, bedeutet das logischerweise, dass an den anderen drei Zufahrten die Rotphase länger dauert. Das führt nun dazu, dass insbesondere in den Stoßzeiten des Berufsverkehrs sich die Fahrzeuge auf der Liebknechtstraße teilweise bis zum Westring zurückstauen. Auch weil aus der Arndtstraße viele weitere Fahrzeuge Richtung Ring wollen.

„Wir werden den Verkehrsfluss in den kommenden Tagen weiter beobachten“, kündigt Reif an. So wäre es zum Beispiel technisch auch möglich, dass zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedliche Ampelprogramme laufen.

Einen weiteren Kritikpunkt von Autofahrern hat man zumindest teilweise bereits aufgegriffen. Denn über den Sinn und Unsinn der Ampel am Wochenende wird diskutiert. Aufgrund mangelnden Berufsverkehrs könnte sie auch abgeschaltet werden, meint Thomas Opp, Vorsitzender des Stadtfelder Bürgervereins, der sich für die Ampel eingesetzt hatte.

Zumindest sonntags wird das auch zeitnah der Fall sein. „Wir haben bei der Straßenverkehrsbehörde eine Verkürzung der Betriebszeiten beantragt: montags bis freitags von 6 bis 19 Uhr und sonnabends von 9 bis 20 Uhr. Sonntags soll die Ampel künftig komplett ausgeschaltet bleiben“, erklärt der Rathaussprecher.

Die Schaltung der Ampel ist auch Thema in den Sitzungen der Sperrkommission, in der Vertreter der Polizei und Straßenverkehrsbehörde mitarbeiten. Ungeachtet des Stauärgers vieler Autofahrer verweist Michael Reif darauf, dass ein weiterer Zweck der Ampel auch gewesen sei, Unfälle zu vermeiden. Deren Zahl war seit Beginn der Tunnelbaustelle gestiegen.

Eine mögliche neue Unfallquelle hat sich aber durch die Ampelregelung bereits ergeben. Weil die neuen Spurführungen nicht noch zusätzlich durch Schilder, sondern nur auf der Fahrbahn angezeigt werden, kommt es zu gefährlichen Situationen, wenn Autofahrer dies irrtümlich missachten.