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Städtebau Abrissgeld für das "Talente" in Magdeburg

Das ehemalige Klubhaus "Talente" in Magdeburg soll abgerissen werden. Dafür bekäme der Investor sogar Geld. Doch es tut sich nichts.

Von Katja Tessnow 23.10.2017, 16:17

Magdeburg l Vor 17 Jahren hat die Stadt Magdeburg das ehemalige Klubhaus „Junge Talente“ (neben dem Amo) an einen privaten Investor verkauft. Dessen Ideen von einer Wiederbelebung als Diskothek, später als Einkaufszentrum verflogen folgenlos.

Das Haus ist nicht mehr zu retten. Davon ist zumindest die Stadtverwaltung Magdeburg überzeugt, auch weite Teile des Stadtrates. Die Stadt hofft auf Abriss und Neuentwicklung des Areals. Nichts davon ist in Sicht. „Der Investor wohnt heute in München. Dem ist das Gelände egal. Wenn wir nicht wenigstens einen kleinen Anreiz setzen, tut sich da die nächsten zehn Jahre nichts“, ist Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) überzeugt.

Der besagte Anreiz findet sich in einer Position des just im Stadtrat Magdeburg beschlossenen Kataloges zur Beantragung von Städtebaufördermitteln 2018 wieder – ein Wunschpaket im Gesamtumfang von 26 Millionen Euro.

Mit 48.000 Euro fällt das vorgesehene Abrissfördergeld im Vergleich tatsächlich nicht üppig aus. Den Grünen ist es dennoch ein Dorn im Auge. Sie fordern Jahr um Jahr – schon 2016 tauchte der Posten auf – die Streichung. Fraktionschef Olaf Meister: „Der hat sich das gekauft. Der macht nichts dran. Das sieht für mich nach Spekulationsobjekt aus.“ Kurz: Den Abriss solle der Käufer gefälligst aus eigener Tasche zahlen.

15 Stadträte (Linke, Grüne, LfM, Gartenpartei) folgten Meisters Argumentation; 22 Räte von CDU und SPD nicht. Das Abrissgeld bleibt also gelistet. Bisher hat selbst das nicht gefruchtet.