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Absage Meile ohne Lesben- und Schwulenverband

Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) in Sachsen-Anhalt sagt seine Teilnahme an der Meile der Demokratie 2018 in Magdeburg ab.

12.01.2018, 10:10

Magdeburg (ag) l Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) in Sachsen-Anhalt nimmt am 20. Januar 2018 nicht an der Meile der Demokratie teil, anders als in den Vorjahren. Dies teilte Mathias Fangohr, Mitglied im Landesvorstand, am 12. Januar 2018 mit. Damit schließt sich der Bürgerrechtsverband, der seit Gründung 1990 die Interessen und Belange von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI*) vertritt, Miteinander e.V. und anderen Initiativen und Verbänden an, erklärte er. Grund für die Absagen ist die Teilnahme der AfD an der Meile der Demokratie.

Zur Absage erklärt der Landesvorstand: „In einer demokratischen, offenen und vielfältigen Gesellschaft sollte jeder Mensch gleichwertig teilhaben und Schutz erfahren. In diesem Geiste stand bisher immer die Meile der Demokratie in Magdeburg. Parteien, Gruppierungen und Menschen, die diesen Geist untergraben und gesellschaftsspaltende, menschenverachtende Parolen verbreiten, hatten keinen Platz. Dies ist in diesem Jahr leider anders.“

Weiter heißt es: „Wenn für Abgeordnete einer Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt Homosexualität als ‚Fehler der Natur‘ angesehen wird, Schwule ins Gefängnis gehören und ein Programm für Akzeptanz als Umpolungsprogramm denunziert wird, dann ist das genauso entwürdigend wie die rassistischen Hetztiraden gegenüber Geflüchteten und die als Genderwahn titulierte Förderung der Gleichstellung von Frauen in unserer Gesellschaft.“

Fangohr erklärt in der Mitteilung weiter: „Wir können und dürfen im Sinne einer offenen Demokratie nicht mit menschenfeindlichem Gedankengut Seite an Seite stehen. Weder bei der Meile der Demokratie noch anderswo. Hieran ändert auch eine parlamentarische Vertretung dieser Gedanken nichts. Der LSVD streitet für Akzeptanz und Schutz von Vielfalt ohne Kompromisse. Aktionen in diesem Sinne unterstützt der Landesverband und wird dies auch zukünftig tun.“