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Ruhestand Ein letztes Mal am Herd

Die Wuster Schulköchin Angelika Gottschalk ist in den Ruhestand verabschiedet worden. Künftig bereitet Kathleen Futh das Essen zu.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 08.03.2021, 13:45

Wust l Dass der Bürgermeister und der Sommerschulleiter und dann auch noch das Kindergarten-Team vorbei kommen und ihr einen herzlichen Abschied bereiten, freut Angelika Gottschalk. 34 Jahre stand sie am Herd der Schulküche, nun mit 63 Jahren geht sie in den wohlverdienten Ruhe-stand. Die gebürtige Tangermünderin hatte zunächst in der Küche der Faserplatte gearbeitet, zog dann der Liebe wegen zu ihrem Mann nach Wust. Anstellung in der Schule zu finden, ersparte ihr fortan den Weg über die Elbbrücke. „Als ich 1987 hier anfing, mussten noch über 300 Portionen zubereitet werden. Es gab ja die große Schule mit so vielen Kindern.“ Schlagartig weniger wurden es 1993, als die Sekundarschule schloss und nur noch die Grundschüler übrig blieben. Als dann 2018 auch noch die Schule dicht gemacht wurde, aßen nur um die Hortkinder. Zusammen mit den etwa 45 Kindergartenkindern und auch einigen Erwachsenen, die das Essen abonniert haben, macht das um die 80 Portionen täglich.
Was sich verändert hat gegenüber DDR-Zeiten? Am Essen selbst nicht viel. Noch immer werden am liebsten Makkaroni gegessen, es gibt ganz klassisch Gehacktesstippe, Gulasch, Nudelsuppe... Alles frisch zubereitet, keine Fertigprodukte. Auch an der Ausstattung hat sich so viel nicht geändert. Zwar wurde die Küche vor wenigen Jahren umfassend von der Gemeinde als Eigentümerin renoviert und den technischen Anforderungen angepasst, aber die Gerätschaften sind die gleichen geblieben. Ein Dampfgarer, den es in wohl jeder Großküche gibt, sucht man vergeblich. „Es geht auch ohne ganz gut“, war Angelika Gottschalk all die Jahre zufrieden.