1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Familienforschung leichtgemacht: Ahnensuche für jedermann: Was Standesämter bieten

Familienforschung leichtgemacht Ahnensuche für jedermann: Was Standesämter bieten

Immer mehr Menschen betrieben Ahnenforschung: Was man bei Behörden wie einem Standesamt findet und welche Rolle Kirchenbücher spielen.

Von Karl-Heinz Kaiser 24.10.2024, 06:15
Standesämter können eine Fundgeube für Dokumente sein.
Standesämter können eine Fundgeube für Dokumente sein. Foto: Linßner

Magdeburg - Mit zunehmendem Alter denken immer mehr Menschen über ihren Ursprung nach – wo komme ich her, wer waren eigentlich meine Vorfahren. Werner Meister von der Arbeitsgemeinschaft Genealogie im Kultur- und Heimatverein Magdeburg gibt i Tipps bei der Spurensuche zu den Altvorderen – von Internet bis Ahnentafel. Karl-Heinz Kaiser sprach für den Lokalanzeiger mit ihm, welche Rolle Standesämter spielen.

Alte Kirchenbücher können bei der Familienforschung helfen.
Alte Kirchenbücher können bei der Familienforschung helfen.
Foto: dpa

Volksstimme: Fritz und Frida Mustermann aus Magdeburg haben sich entschlossen, zu ihren Vorfahren zu recherchieren. Wo fangen sie damit an?

Werner Meister: Erst einmal in der eigenen Familie: Gibt es ein Familienbuch, Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden der eigenen Eltern und der Großeltern? Allein daraus resultieren schon viele Informationen für das Vorhaben. Die sind zugleich Türöffner für die Angaben zu noch früheren Generationen.

Inwiefern?

Die Heiratsurkunden der Großeltern beispielsweise weisen ihre Geburtsdaten und -orte und manchmal auch über deren Eltern aus. Das schafft Anknüpfungspunkte für die weitere Recherche, die bis zu den Ur-Urgroßeltern und weiter zurückreichen können. Die Wohnorte sind dabei wichtig, da sie den Weg zu den betreffenden Standesämtern weisen. Diese haben in der Regel die älteren Unterlagen in Archive ausgelagert. Das muss man erfragen und dort Auskunft einholen.

Geht das so einfach?

Im Prinzip ja. Bei Angaben zu entfernten Verwandten wie Onkel und Tanten gibt es jedoch Sperrfristen. Sie betragen für Geburtsurkunden 110 Jahre, für Heiratsurkunden 80 Jahre, für Sterbeurkunden 30 Jahre. Kein Grund zum Verzweifeln: Noch lebende direkte Verwandte dieser Personen können per Vollmacht die Sperre aufheben. Ein weiteres Problem: Die Recherche in Standesämtern ist nur bis auf 150 Jahre zurück möglich – ab heute gerechnet.

Warum ist das so?

Die Standesämter wurden erst 1874 gebildet. Über die Zeit davor sind derartige personenbezogene Unterlagen bis auf Ausnahmen in der Regel nur in den Kirchenbüchern in Orten zu finden, in denen die gesuchten Ahnen gelebt haben.

Diese Kirchen wären dann die wichtigen Quellen für die Ahnensuche?

Weniger die Kirchen selbst, sondern die speziellen zentralen Archive. Dazu in nachfolgenden Teilen mehr.

Lesen Sie auch:So kann man Ahnen finden

Und wenn nun erstes Material gesammelt ist, wie weiter?

Ein geordnetes Archivieren der Informationen ist Grundvoraussetzung, um später Zugriff zu haben, beispielsweise für das Anfertigen einer Ahnentafel. Die Daten, die man gefunden hat, kann man in Ahnentafelprogrammen eintragen, die im Internet angeboten werden, unter anderem unter www.ancestry.de.

Lesen Sie auch: Dieser Magdeburger Verein hilft bei der Ahnenforschung

Sie ermöglichen die übersichtliche Ablage aller erfahrenen Daten, inklusive damaliger Verhältnisse in Familie und Gesellschaft. Man kann alles natürlich einfach ausdrucken, jeder wählt sein Ordnungssystem.

Sprechzeiten

Sprechzeiten der AG Genealogie in der Thiemstraße 7 in Magdeburg: mittwochs von 16 bis 18 Uhr, jeden 3. Mittwoch im Monat von 15.30 bis 17.30 Uhr.