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Ausstellung in Magdeburg Als Computer noch nicht smart waren

Die ersten Heimcomputer waren Lichtjahre von Smartphones und Co. entfernt. Die Uni Magdeburg zeigt, was man von ihnen lernen kann und warum man sie erhalten sollte.

16.04.2023, 10:00
Constanze Czech vom Rechenwerk in Halle zwischen jeder Menge historischer Computertechnik.
Constanze Czech vom Rechenwerk in Halle zwischen jeder Menge historischer Computertechnik. Foto: dpa

Magdeburg (vs) - Sie waren klobig und bei weitem nicht intuitiv zu bedienen – die Rechner am Anfang der digitalen Revolution. Am 27. und 28. April von 10 Uhr bis 20 Uhr präsentiert die Universitätssammlung (Kustodie) der Uni Magdeburg im Techniktheater die Historische Rechentechnische Sammlung der Fakultät für Informatik. Diese wurde im vergangenen Wintersemester zusammen mit Studenten verschiedener Disziplinen bearbeitet.

Computerbausatz Z1013 zum Selbstmontieren

Es werden unter anderem der Z80 Mikroprozessor und der Mikrorechnerbausatz Z1013 zu sehen sein. Der Z1013 hat heute in manchen Tüftlerkreisen durchaus Kultstatus. Dieser Rechner zum Selbstmontieren wurde 1984 in der DDR entwickelt. Auf einschlägigen Internetseiten gibt es heute noch Details dazu. Unter anderem zur mitgelieferten Folientastatur. Sie galt als ausgesprochen unergonomisch und wurde deswegen gegen Schreibmaschinentastaturen oder selbstgebaute Tastaturen ausgetauscht. Als Bildschirm musste ein normales Fernsehgerät verwendet werden. Kassettenrekorder dienten zur Datenspeicherung.

Das Techniktheater bietet Interessieren darüber hinaus die Möglichkeit, sich in Workshops, Vorträgen, Lesungen und Zeitzeugen-Interviews über die wissenschaftliche Bedeutung historischer Computerschaltungen und Mikroelektronik-Objekten in universitären Sammlungen zu informieren und die Historische Rechentechnische Sammlung kennenzulernen.

Öffentliche Diskussionsrunde zum Konzept technischer Sammlungen

Zusätzlich dazu werden die Medienrestauriererin Morgane Stricot, der Digital- und Medienkonservierer Matthieu Vlaminck vom Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe ZKM, Kustos Dr. Ralf Pulla von den Technischen Sammlungen Dresden, Kurator Mario Wolfram vom Arithmeum Bonn sowie Constanze Czech vom Rechenwerk Halle die Frage nach Bestands- versus Funktionserhaltung in technischen Sammlungen diskutieren.

Die Universitätssammlung der Uni Magdeburg widmet sich seit 2018 der kulturhistorischen Aufarbeitung des wissenschaftlichen, materiellen Erbes der Hochschule und ihrer Vorgängereinrichtungen der Technischen Universität, der Pädagogischen Hochschule und der Medizinischen Akademie. „Universitätssammlungen stellen eine bedeutende Ressource für Forschung und Bildung dar, wobei die wissenschaftliche Beschäftigung mit Sammlungen interdisziplinäre Fragestellungen und Methoden erfordert, die Auskunft geben über unterschiedliche Wissenspraktiken in Geschichte und Gegenwart“, sagt Marlene Adam, Mitarbeiterin der Kustodie.

Die Veranstaltungen im Techniktheater sind öffentlich.