Bauen und Hochwasserschutz Anwohner in Magdeburg frustriert wegen Dauerschäden an Straße
Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Furtlake ist es bei einer Anwohnerstraße im Osten von Magdeburg zu deutlichen Schäden gekommen. Obwohl die Baumaßnahme schon längst abgeschlossen wurde, steht eine Reparatur noch aus.

Magdeburg - Wo vormals eine Fahrbahn war, steht jetzt eine schlammige Pfütze. Entlang der Straße „An der Lake“, die ein Wohngebiet im Stadtteil Berliner Chaussee erschließt, sind deutliche Beschädigungen erkennbar.
Schlaglöcher und andere Krater klaffen im Asphalt. Wasser sammelt sich darin. An den unbefestigten Grünstreifen und Seitenrändern sind teils tiefe Spurrinnen eingefahren. Sie zeugen vom Einsatz der schweren Baumaschinen, die hier unterwegs waren. Ganz offenbar stehen die Schäden im Zusammenhang mit dem erfolgten Gewässerausbau des Furtlake-Grabensystems für mehr Hochwasserschutz.

Jene Bauarbeiten sind im vergangenen Herbst zu einem Abschluss gekommen. Die Schäden in der Straße „An der Lake“ bestehen allerdings bis heute. Das sorgt für Unmut. „Die Anwohner sind massiv frustriert“, sagt Stephan Papenbreer. Er ist FDP-Stadtrat. Die Straße sei kaputt, dazu seien Grünstreifen stark zerfahren.
Im Hinblick auf die geringe Breite der Straße gibt es bei Begegnungsverkehr kaum mehr Ausweichmöglichkeiten. „Es ist ein Zustand, der nicht so bleiben kann.“ Papenbreer pocht für die Anwohner darauf, dass die Schäden alsbald behoben und damit die Situation von vor den Bauarbeiten wiederhergestellt wird.
Was die Stadt Magdeburg zu den Schäden sagt
Die Volksstimme fragte bei der Stadtverwaltung nach. „Bei den Bauarbeiten am Grabensystem ist es aufgrund der räumlichen Gegebenheiten vor Ort sowohl an der Straße als auch an privatem Eigentum leider zu Schäden gekommen“, bestätigt Rathaussprecher Michael Reif.
Und weiter: „Als Bauherr dieser notwendig gewesenen Maßnahme, welche als Folge der Hochwasserereignisse auch von zahlreichen Anliegern gewünscht und vom Stadtrat beschlossen wurde, ist die Schadensbeseitigung auch in unserem Interesse.“
Nach Abschluss des Bauvorhabens seien bei einem Ortstermin Festlegungen zur Schadensbeseitigung getroffen worden. Die bauausführende Firma kenne die Mängel und sei bestrebt, diese zeitnah zu beseitigen.

Das Problem: „Wegen der bisherigen Witterungsbedingungen konnten aber noch nicht alle Mängel beseitigt werden, weil unter anderem umfangreiche Erdarbeiten notwendig sind“, heißt es aus dem Rathaus. Anwohner werden darum noch um etwas Geduld und Verständnis gebeten.
Kernstück für Flutschutz im Osten von Magdeburg
Zum Hintergrund: Der realisierte Ausbau der Furtlake sowie der übrigen Grabensysteme in den ostelbischen Stadtteilen von Magdeburg soll die Anwohner besser bei einem Hochwasser schützen. Ein wesentlicher Faktor ist dabei auch das neu errichtete Steingrabensiel sowie das Schöpfwerk im Biederitzer Busch. Die beiden Bauwerke befinden sich am Deich zwischen Furtlake und Ehle-Umflutkanal.

Im vergangenen November sind Schöpfwerk und Siel feierlich eingeweiht worden. Rundum 6,5 Millionen Euro wurden für dieses Kernstück der Hochwassernachsorge in Ostelbien investiert. Das Pumpen-Bollwerk soll sicherstellen, dass die ständige Vorflut der Furtlake auch bei geschlossenem Siel und damit auch für das oberhalb liegende Graben- und Gewässersystem gegeben ist.
Die Gräben verlaufen auf 18 Kilometern zwischen Elbe und Ehle und stellen die ostelbische Entwässerung sicher. Bei starkem Hochwasser wird das Steingrabensiel geschlossen. Das anströmende Wasser aus den Gräben wird dann über das Schöpfwerk in den Umflutkanal außerhalb des Polders abgeführt.