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Architektur Kritik an Magdeburger Klosterplänen

Am Entwurf für den Klosterneubau in Magdeburg gibt es Kritik. Der Verein Stadtbild hat einen eigenen Entwurf angefertigt.

Von Stefan Harter 07.02.2018, 11:00

Magdeburg l Seit geraumer Zeit verfolgt der Magdeburger Prämonstratenserorden den Plan, ein eigenes Kloster für die vier Ordensbrüder zu bauen. Im Dezember 2017 hatte Pater Clemens das Vorhaben in der Volksstimme vorgestellt. Mitte Januar gab es eine öffentliche Präsentation der Entwürfe für interessierte Gemeindemitglieder und Anwohner.

Die Pläne sehen einen funktionalen Neubau mit moderner Architektur vor, der den vier Brüdern sowie eventuellem Zuwachs und Gästen ausreichend Wohnraum bietet. Das Kloster soll zwischen St.-Petri-Kirche und Wallonerkirche entstehen und wird die Stadtsilhouette in diesem Bereich des Schlein­ufers mitprägen.

Aus diesem Grund hat der deutschlandweit aktive Verein Stadtbild jetzt Kritik an dem Vorhaben angemeldet. Der Verein setzt sich nach eigenen Angaben „für die Schönheit unserer Städte“ ein. Ziel sei „ein harmonischer Städtebau und ansprechende Architektur, in der sich die Menschen wohlfühlen“. „Austauschbare, banale Neubauten“ würden abgelehnt.

So einen sieht der Sprecher des Ortsverbands Magdeburg, Christian Noah, offenbar auch im Klosterneubau. „Der aktuelle Entwurf wird in keinster Weise dem besonderen Standort gerecht“, erklärt er in einer Stellungnahme. „Der Standort zwischen Petri- und Wallonerkirche an vorderster Front zur Elbe bedarf eines Neubaus, der sich sensibel in die bestehende Bebauung einzufügen vermag“, sagt er weiter. Mit dem geplanten „modernistischen Solitärbau“ erreiche man kein harmonisches Ensemble. „Mit diesem Bau würde ein weiterer Bruch im Stadtbild erzeugt, von denen es in Magdeburg bereits zu viele gibt“, lautet das Fazit.

Als Gegenentwurf hat der Bremer Architekt Axel Spellenberg eine Skizze angefertigt. Diese soll ein „Altstadtgefühl“ vermitteln und an das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Knattergebirge erinnern.

Für Pater Clemens ist dieser Entwurf eine „Fantasie-Zeichnung, die die Abstandsflächen, die denkmalrechtlichen Vorgaben und die historischen Bezüge, zum Beispiel den vorhandenen Zugang in der Stadtmauer, nicht einbezieht“. Die Planung des Prämonstratenserordens ist aus dem Siegerentwurf eines städtebaulichen Wettbewerbs hervorgegangen, der ausdrücklich moderne Elemente einbezieht, stellt er weiter klar.

Aktuell läuft der Abbruch des vorhandenen Altbaus sowie die Akquise von Fördermitteln. Noch in diesem Jahr soll der Baustart erfolgen.