1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Glasdach für den Tunnel in Magdeburg

Bauarbeiten Glasdach für den Tunnel in Magdeburg

Zwischen zwei Brücken am Hauptbahnhof in Magdeburg wird ein Regenschutz gebaut. Daneben wird der Bau einer Kabelhilfsbrücke vorbereitet.

Von Martin Rieß 05.12.2017, 13:00

Magdeburg l Die Kostensteigerung für den Tunnel um insgesamt 35 Millionen Euro ist am 7. Dezember Thema für den Magdeburger Stadtrat. Derzeit gehen die Planer davon aus, dass das Bauwerk insgesamt 139 Millionen Euro kosten wird. Der Finanzausschuss hat dem neuen Finanzplan bereits zähneknirschend zugestimmt.

Derweil laufen die Arbeiten auf der Baustelle weiter. Diese Woche wird das Glasdach auf die bereits bestehende Stahldachkonstruktion über dem Treppenaufgang zu den Gleisen 7 und 8 montiert. Das Dach wird sich auf der gesamten Strecke zwischen den beiden neuen DB-Brücken der Gleise 9 bis 13 und 6 bis 8 erstrecken. „Die Kombination aus Beton, Stahl und Glas ist zudem auch optisch ein Hingucker“, heißt es seitens der Magdeburger Stadtverwaltung.

Weiter östlich arbeite die Deutsche Bahn: Sie bereitet den Abbruch der verbliebenen 120 Jahre alten Brückenüberbauten vor. Hier wird der Bau einer Kabelbehelfsbrücke vor Gleis 1 vorbereitet. Diese soll bis zur Fertigstellung der neuen Brücke wichtige Leitungen aufnehmen. Im Frühjahr sollen die alten Stahlbrücken der Eisenbahn demontiert werden.

Der Kölner Platz dazwischen dient derzeit als Bohrgutlager. Beim Bohrgut handelt es sich um den überschüssigen Beton, der von den Bohrpfahlköpfen abgestemmt wird, um die Bewehrungskörbe freizulegen. Bisher wurde ein Bereich des Damaschkeplatzes als Hauptlager für Bohrgut und Bodenaushub genutzt. Aufgrund der Größe der Baustelle und der verschiedenen parallel erfolgenden Arbeiten wird jetzt auch der Kölner Platz übergangsweise als Lager genutzt. Hinzu kommt, dass am Damaschkeplatz derzeit noch die Abbruch- und Verfüllarbeiten am ehemaligen Fußgängertunnel erfolgen. Dieser Bereich wird später das neue Gleisviereck der MVB bilden.

Während der Sitzung des Bauausschusses hatte Stadtrat Jürgen Canehl (Bündnis 90/Die Grünen) angeregt, dass nach dem Zuschütten des alten Tunnels ein Teil der Fläche dann für Fußgänger und Radfahrer freigegeben würde. Gerade unter der Ringbrücke ist es für Fußgänger und Radfahrer oft recht eng. Christian Fuß, Projektleiter seitens der Stadt, sieht dafür aber kaum Chancen. Er sagt: „Auch das Gelände gehört zum Baufeld, und der Platz wird von den Baufirmen benötigt.“

Vor allem aber hatten Stadträte während der Sitzung des Bauausschusses die langanhaltende Sperrung für die Straßenbahnen kritisiert. Sie möchten von der Verwaltung wissen, ob eine frühere Eröffnung der neuen Strecke für die Straßenbahn machbar und bezahlbar ist. Hintergrund: Fahrgäste zwischen den westlichen Stadtteilen und der Innenstadt müssen derzeit teils deutlich längere Fahrzeiten auf der Umleitungsstrecke für Straßenbahnen durch Sudenburg in Kauf nehmen. Verbunden sind mit den weiteren Strecken auch Mehrkosten für die MVB.