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BaudenkmalDas alte Sket in Magdeburg wird 2018 erweckt

Der Dornröschenschlaf des früheren Standorts des Schwermaschinenbaukombinats „Ernst Thälmann“ endet 2018.

Von Marco Papritz 30.07.2017, 07:00

Magdeburg l Noch fristet die denkmalgeschützte Werkshalle an der Ecke Schönebecker Straße/Sandbreite ein trauriges Dasein. Der Verfall ist u. a. durch Schäden im Dachbereich und an den Toren deutlich zu sehen. Wildwuchs hat sich im Inneren und auf dem Gelände breit gemacht. Nichts erinnert mehr an das pulsierende Arbeitsleben, das in dem 1871 als Eisengießerei gegründeten Otto-Gruson-Werk und 1963 dem Sket zugeordneten Industriestandort zu finden war. Doch mit dem von einem Investor anvisierten Umbau zu einem Einkaufszentrum zeichnet sich ein Ende des Dornröschenschlafs jenem Orts ab, an dem u. a. Zahnräder wie der weltbekannte Gruson-Anker – ein patentierter stockloser vierarmiger Dreigriffanker – produziert wurden. „Es sind im Rahmen des Planverfahrens von uns alle notwendigen Zuarbeiten erfolgt“, so Projektplaner Rudolf Loose. Nun ist die Verwaltung am Zug. Mit einer Baugenehmigung wird zum Ende des Jahres gerechnet.

Die Pläne sehen vor, den historischen Bau zu erhalten und darin einen Edeka- und Norma-Markt sowie eine Filiale der Drogeriekette „dm“ und Büros, Dienstleister und ein Café zu integrieren. Außerdem soll eine Pflegeeinrichtung angesiedelt werden. Etwa ein Jahr werden die Bauarbeiten in Anspruch nehmen, so Loose. Der früheste Termin zur Eröffnung wäre demnach das Frühjahr 2019.

Unter welchem Namen die Eröffnung des neuen Einkaufszentrums erfolgen wird, ist derzeit noch offen. Man befinde sich derzeit in der rechtlichen Prüfung der Vorschläge, die mittels eines Aufrufs in der Volksstimme eingegangen sind. Nicht so erfolgreich verlief bislang die Suche nach Geschichten und Anekdoten aus den früheren Produktionsstätten wie der Stahlgießerei, die als PV 36 geführt wurde, der Modelltischlerei (MP 34) oder dem Verzahnungs- und Getriebebau (PF 16). Die Resonanz sei äußerst gering gewesen, so Loose.

Nach wie vor gibt es die Bestrebungen, die vielfältige Industriegeschichte des Standorts in Form einer Dauerausstellung lebendig zu halten. Dazu werden Geschichten wie Erinnerungen, Fotos, Schmalspurfilme und ähnliches gesucht. Wer etwas dazu beitragen möchte, meldet sich per Post an Procunda Immobilien GmbH, Nordweg 1 in 38259 Salzgitter oder per E-Mail an Sket-md@web.de.

Die Planungen für die Werkshalle bedeuten nicht das Ende für die Datsche. Im Gegenteil. Man habe vor, den Pachtvertrag mit der beliebten Party- und Barlokalität in der Karl-Schmidt-Straße 43 fortzusetzen, so Loose auf Nachfrage.