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Bebauung Verein kritisiert Uniplatz-Entwürfe

In einem offenen Brief kritisiert der Verein Stadtbild Deutschland e.V. die Entwürfe zur geplanten Uniplatz-Bebauung in Magdeburg.

28.09.2016, 14:25

Magdeburg l  Stadtbild Deutschland ist ein bundesweit tätiger Verein von Architekten, Künstlern und Bürgern. In einem Brief kritisiert der Verein die Entwürfe zur geplanten Bebauung des Uniplatzes in Magdeburg. Hier Auszüge des Briefes:

  • Den Entwürfen fehlt eine den Universitätsplatz gestalterisch belebende Dachlandschaft. Stattdessen haben sich die Architekten jeweils für schlichte Flachdächer entschieden.
  • Beide Entwürfe weisen sehr einheitlich gestaltete Fassaden auf, die kaum Gliederungselemente und damit keine Abwechslung bieten. Hier könnte durch zusätzliche Fassadenelemente oder mehr Abwechslung bei der Fenstergestaltung mit wenig Mehrkosten ein wesentlich besserer Gesamteindruck geschaffen werden.
  • Insbesondere der Recona-Entwurf fällt durch seine stark eckige, kubistische Struktur auf. Die eckigen, schmalen Fenster dieses Entwurfs finden sich häufig an neuen Verwaltungsgebäuden und werden umgangssprachlich bereits als "Schießschartenarchitektur" verspottet.
  • Die Entwürfe entsprechen architekturtheoretisch nicht mehr dem aktuellen Standard anspruchsvoller, zeitgenössischer Architektur.
  • Es stimmt nicht, dass anspruchsvolleres Bauen in Magdeburg aufgrund vermeintlich geringerer Renditemöglichkeiten nicht infrage käme. Bauen in Würfelform ist keineswegs Ergebnis knapper Kassen, sondern einer überholten Bauideologie.

Gerichtet an Oberbürgermeister Lutz Trümper (perteilos) schreibt der Verein: „Wir bitten daher den Oberbürgermeister, den Ausschuss und die Gestaltungsbeiratsmitglieder, die bisher eingereichten Entwürfe mit ihren beschriebenen Mängeln gründlich zu überarbeiten, damit in dieser zentralen Lage das Stadtbild Magdeburgs auch wirklich bereichert wird."

Bereits am vergangenen Freitag tagte der Gestaltungsbeirat, ein beratendes Experten-Gremium der Stadt, zum Thema Uniplatz. Die Mitglieder des Beirates befürworten einen Architektenwettbewerb. Am Donnerstag tagt der Bauausschuss. Hier soll es im nicht öffentlichen Teil auch noch mal um den Uniplatz gehen.

Einer öffentlichen Debatte steht die Verwaltung kritisch gegenüber. Als der Kulturausschuss zu einer öffentlichen Diskussion lud, wurde das von OB Trümper scharf kritisiert.