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Bürgerinitiative Magdeburger kämpfen für Kegelanlage

Magdeburg will die Kegelanlage auf dem Werder nicht wiederaufbauen. Eine Bürgerinitiative sammelt deswegen Unterschriften.

Von Michaela Schröder 18.10.2017, 01:01

Magdeburg l Fast 1000 Unterschriften hat die Bürgerinitiative für den Erhalt der Kegelanlage in der Lingnerstraße in Magdeburg bereits gesammelt. Unter der Parole „Stopp dem Kiezverkauf“ wollen sie eine Bebauung mit Mehrfamilienhäusern auf dem Gelände verhindern.

Sprecher Peter Hennig machte im Gespräch mit der Volksstimme deutlich: „Die Kegelanlage ist keine reine Sportstätte mehr, sondern ist in den vergangenen Monaten mehr und mehr zum Bürgertreff geworden.“ So werde die Einrichtung von dem Werderaner Freunde e. V. und der Gemeinwesenarbeitsgruppe (GWA) Werder regelmäßig genutzt. Auch fänden hier Familienfeiern statt.

Mit dem Wegfall hätte der Magdeburger Stadtteil aus Sicht der Bürgerinitiative keinen öffentlichen Treffpunkt mehr.

Um ihrem Anliegen Nachdruck zu verleihen und ein Umdenken der Stadtverwaltung zu bewirken, sollen auch die Stadträte mit ins Boot geholt werden, kündigte Peter Hennig an. Denn die Magdeburger Stadtverwaltung beabsichtigt weiterhin, die vom Hochwasser 2013 zum Teil beschädigte Kegelanlage auf dem Werder nicht wieder aufzubauen. Auch eine Verlängerung des Pachtvertrags mit den Keglern des Sportvereins ESV Lok schließt die Stadt Magdeburg aus.

2025 läuft die Nutzungsvereinbarung aus. Die Magdeburger Kegler sollen auf das Gelände des Fermersleber Sportvereins (FSV) 1895 umziehen. Doch für ein geplantes Sanitärgebäude am neuen Standort muss das Sportlerheim der Fermersleber Fußballer samt Gaststätte abgerissen werden. Die Fußballer sollen in ein benachbartes städtisches Gebäude ziehen. Für Kegler und Fußballer sind die Pläne der Stadt nicht nachvollziehbar.

Bereits auf ihrer Seite hat die Bürgerinitiative Linken-Politiker Karsten Köpp. Aus Sicht des Stadtratsmitglieds scheint das seit 2013 dauernde Tauziehen um den Erhalt der Kegelanlage auf dem Werder zum Trauerspiel zu werden.

„Statt gemeinnütziger Vereinsarbeit eine Heimstatt auf dem Werder zu sichern, setzen Oberbürgermeister Lutz Trümper und seine Verwaltung anscheinend nur auf Kommerz und Rendite. In diesem Zusammenhang ist es geradezu skandalös, dass der Oberbürgermeister mehr als 123.500 Euro für Fehlplanungen verpulverte. Mit dieser Summe hätte man die Kegelsportanlage auf dem Werder wiederherrichten und in Betrieb nehmen können“, so Karsten Köpp in einer öffentlichen Mitteilung.

Das Geld floß in die Planungen für einen Neubau einer Kegelanlage in der Friedrich-Ebert-Straße. Da der Neubau jedoch über die Hochwasserrichtlinie nicht finanzierbar gewesen wäre, wurden die Pläne verworfen.

Kontakt zur Bürgerinitiative zum Erhalt der Kegelanlage kann per E-Mail aufgenommen werden.