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Coronavirus Vollschutz für 34 Magdeburger Pflegeheime

Zum Schutz von Bewohnern und Personal der Magdeburger Pflegeheime gilt nun Maskenpflicht fürs Personal.

Von Rainer Schweingel 01.04.2020, 01:01

Magdeburg l Magdeburg verfügt über 34 Pflegeheime mit 3272 Betten. Genau hier liegt derzeit das größte Risiko, wenn es zu einer Infektion mit dem Coronavirus kommt. Schließlich gelten die älteren und meist geschwächten Menschen zu dem besonders gefährdeten Personenkreis. Fälle in Wolfsburg und Würzburg machen das besonders deutlich. „Deswegen gilt unser Hauptaugenmerk darauf, dass die Heime geschützt bleiben“, sagte OB Lutz Trümper (SPD). Dazu zähle auch das weiterhin geltende Besuchsverbot, so schwer das für die Angehörigen auch sei. Bis auf ganz wenige Ausnahmen wie dem Abschiednehmen von Sterbenden müsse daran festgehalten werden, erläuterte Amtsarzt Dr. Eike Hennig weiter.

Die Heime seien am Sonntag mit 14.000 Masken ausgestattet worden, die von den rund 1500 Pflegern genutzt werden könnten. Auf die Frage, wie die Kontrolle erfolge, wichen Trümper und Hennig aus. Man setze auf eine Mischung aus Kontrolle und Vertrauen und sei sich sicher, dass die Heime verantwortungsbewusst mit den ihnen anvertrauten Menschen umgingen. Das Gesundheitsamt habe außerdem an jede Pflegeeinrichtung einen Brief mit Hinweisen zu Hygienemaßnahmen geschrieben. Die Ausstattung mit 14.000 Masken würden zudem für den Dienst in den nächsten Wochen ausreichen. Alle Heime verfügten außerdem über genügend Desinfektionsmittel.

Insgesamt sei die Lage in Magdeburg noch unter Kontrolle, hieß es. Das gelte sowohl für die Zahl der Infektionen als auch der Quarantänepersonen. Bis gestern 14 Uhr waren in Magdeburg 84 Personen mit Corona infiziert. 13 von ihnen seien über 60 Jahre alt. Drei von denen wiederum lägen im Krankenhaus, zwei müssten beatmet werden.

Das seien im Vergleich zu anderen Regionen wenig Fälle. Der Blick in den Verlauf der Fallzahlen zeige für Magdeburg, dass es bisher keinen exponentiellen Anstieg von Infiziertenzahlen gebe, betonte Trümper. Mit durchschnittlich zwei bis drei neuen Fällen pro Tag verlaufe die Kurve gleichbleibend gerade. Die Strategie sei weiterhin, jeden Fall konsequent nachzuverfolgen und die Kontaktpersonen unter Quarantäne zu stellen, was mit bisher 1400 Personen auch geschehen sei, so Trümper.

Betten mit Beatmungsgeräten seien derzeit ausreichend vorhanden. „30 sind sofort einsetzbar, auf bis zu 100 kann gesteigert werden“, rechnete Hennig vor. Die Botschaft an die Magdeburger sei deshalb auch, nicht aus falscher Bescheidenheit OP-Termine von sich aus abzusagen. Der normale Krankenhausalltag gehe derzeit weiter, sagte Hennig.