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Coworking Magdeburger vermietet Arbeitsplätze

Einen Arbeitsplatz auf Zeit kann man im "Künstlerkartell" in Magdeburg mieten.

Von Stefan Harter 12.03.2018, 17:00

Magdeburg l „Coworking Space“ nennt sich das Angebot, das Jan-Christoph Elle in einem Teil des alten Straßenbahndepots an der Kastanienstraße in Magdeburg eingerichtet hat.

Der Fotograf und Video-Editor kam vor über zwei Jahren nach Magdeburg und kann eigentlich von seinem Beruf gut leben, wie er erzählt. Weil er aber statt alleine im stillen Kämmerlein lieber in Gesellschaft arbeiten möchte, hat er zusätzlich zum Job sein „Künstlerkartell“ gegründet. „Ich arbeite gerne mit Menschen um mich herum“, sagt er. Oft würde man auch voneinander profitieren.

Den Umbau der Räumlichkeiten hat er mehr oder weniger alleine gestemmt. „Es gab keinen Strom und keine Heizung“, erzählt er. Die Schreibtische, an denen gearbeitet wird, entstanden in Handarbeit.

Zwölf Arbeitsplätze stehen jetzt zur Verfügung, Steckdosen, schnelles WLAN und Drucker gehören dazu. Was sein Angebot von anderen in Magdeburg unterscheidet, sei die Flexibilität. Der Platz kann tage- oder wochenweise gebucht werden oder auch für den ganzen Monat.

Studenten, die ihre Hausarbeiten fertig schreiben wollen, oder Existenzgründer sind klassische Zielgruppen des Coworking. Angesprochen sind aber nicht nur Künstler, wie der Name suggeriert. „Letztendlich sind alle Selbstständigen irgendwie kreativ“, sagt Elle, der ursprünglich Erzieher gelernt hatte. Bei einem zweijährigen Norwegen-Aufenthalt entdeckte er dann aber die Liebe zur Fotografie und brachte sich das Handwerk selbst bei.

Das „Künstlerkartell“ soll künftig aber auch als Veranstaltungsort in Magdeburg-Neustadt bekannt werden. So gibt es bereits alle zwei Wochen montags das sogenannte „Durchstarterfrühstück“, bei dem der Austausch und das Kennenlernen im Vordergrund stehen. Geplant sind außerdem regelmäßige Vorträge.

Amelie Börries nutzt das Angebot bereits. Sie ist Unternehmensgründerin und entwickelt eine Online-Plattform für nachhaltige Produkte. „Ich brauche den Raum, um mich auf das Projekt zu konzentrieren. Der Austausch mit den anderen Nutzern und die Gesellschaft sind für mich ganz wichtig“, sagt sie. Die anderen Coworking-Angebote in Magdeburg wie das Elboffice oder das Transfer- und Gründerzentrum an der Uni hätten nicht zu ihr gepasst.