Sozialen Wohnungsbau ankurbeln Damit Mieten in Magdeburg bezahlbar bleiben
Die Mietpreise steigen, preiswerte Wohnungen fehlen. In Magdeburg soll der soziale Wohnungsbau angekurbelt werden.

Magdeburg. - Wohnen wirdteurer. Gerade in Neubauten. Auch, weil der Bau neuer Wohngebäude immer teurer wird. Preiswerter Wohnraum wird knapper. In Magdeburg gibt es eine Idee, wie der soziale Wohnungsbau agekurbelt werden kann.
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Einfacher und günstiger bauen: Mit dem Gebäudetyp E, der in der bayerischen Bauordnung schon verankert ist und auch auf Bundesebene per Gesetz Einzug halten soll, könnte es möglich sein. Gerade in Zeiten, in denen Baupreise in die Höhe schießen und bezahlbarer Wohnraum knapper wird, sei dies ein Lösungsansatz, findet Falko Grube. Der SPD-Stadtrat stellte den Antrag, den sozialen Wohnungsbau in Magdeburg wieder aufzunehmen und dabei den Gebäudetyp E zu unterstützen.
Kleine und richtig große Wohnungen fehlen
„Wir haben zwar Wohnraum, aber es gibt Defizite“, erklärte Grube mit Blick auf fehlende kleine Wohnungen, aber auch solche für Großfamilien. Bei der Barrierefreiheit bestehe ebenfalls Nachholbedarf. Darum ergebe es schon heute Sinn, darüber nachzudenken, den sozialen Wohnungsbau wieder anzuschieben.
Im Magdeburger Wohnraumkonzept sei zukünftig ein Bedarf von 4.000 Wohnungen quer durch alle Preissegmente vorgesehen. Durch die aktuellen Baupreise sei dabei der Bedarf an preiswertem Wohnraum im Neubau trotz Wohnraumförderung nur schwer zu realisieren, glaubt der Sozialdemokrat. „Der Bau von Wohnungen im Gebäudetyp E, der sich auf die Kernstandards konzentriert, kann hier eine gute Lösung sein“, findet Grube.
Auf Gebäudetyp E setzen
Die Landeshauptstadt allein kann aufgrund des enormen Haushaltslochs selbst nicht aktiv werden. Gleichwohl signalisierte die Verwaltung Gesprächsbereitschaft, etwa wenn es darum geht, sich in den zuständigen Gremien des Städte- und Gemeindebundes sowie des Deutschen Städtetages für die Verankerung des Gebäudetyps E starkzumachen.
Auch in den regelmäßig stattfindenden Runden mit den Wohnungsunternehmen wie der Wobau und den Genossenschaften werde der Fokus darauf gerichtet, ob und in welchen Stadtteilen der einfache und effiziente Gebäudetyp gebaut werden könnte. Voraussetzung sei allerdings, dass das Land den Typen E offiziell in der Bauordnung einführt und die Förderung des sozialen Wohnungsbaus fortsetzt. Auch hier soll es weiterhin Gespräche mit dem Land geben.
Der Stadtrat sieht mehrheitlich auch die Notwendigkeit, für mehr bezahlbaren Wohnraum zu sorgen und stimmte dem Antrag zu. Mit der Maßgabe, dass Land darauf hinzuweisen, eine entsprechende Richtlinie für den sozialen Wohnungsbau zu ändern.