Bauen in Magdeburg Das macht die Hyparschale nochmal teurer
Deutlich teurer, verzögerte Fertigstellung: Bei der Sanierung der Hyparschale in Magdeburg hakt es in mehreren Punkten. Jetzt kommt noch ein weiterer Kostenfaktor obendrauf.

Magdeburg - Noch ein gutes Jahr werden sich die Arbeiten an der Hyparschale in Magdeburg noch hinziehen. Dann kann sie endlich für Veranstaltungen öffnen. Doch dazu bedarf es noch einer bestimmten Erstausstattung, die die ohnehin explodierenden Kosten noch einmal in die Höhe treibt.
Garderobe, Stühle, Tische, Vorhänge, Loungemöbel, IT-Hardware, Stellwände ... Die Innenausstattung für die Hyparschale geht ordentlich ins Geld. Fast 1 Million Euro plant die Landeshauptstadt dafür ein. Zwar hat der Stadtrat sein Okay gegeben. Aber zähneknirschend. Und das hatte auch einen triftigen Grund.
Lesen Sie auch: Hohe Kosten bei Hyparschale Magdeburg: Debatte im Stadtrat
Die Kosten für die Sanierung der Hyparschale sind mit inzwischen rund 25 Millionen Euro ohnehin schon immens hoch. Bei Baustart 2019 war man noch von 17 Millionen Euro ausgegangen. Dass die Ausstattung obendrauf kommt, „hat uns im Finanzausschuss dann doch etwas überrascht“, formulierte es Reinhard Stern (CDU) noch vorsichtig. Konkret veranschlagt die Verwaltung für die Ausstattung 970 000 Euro. Eine Summe, die in allen Beratungen zuvor nie aufgetaucht war. „Das hätte ich mir im Vorfeld gewünscht“, so Stern. Gehe es doch um „eine nicht unerhebliche Summe“.
Innenausstattung für die Hyparschale unerlässlich
Dass die Hyparschale eine Innenausstattung brauche, sei unstrittig. „Aber dass das noch nicht in der Originaldrucksache erwähnt wird, muss ich hier kritisieren“, zeigte sich Ronny Kumpf (AfD) verärgert über das Vorgehen. Und Oliver Müller (Die Linke) wunderte sich über den Posten „Zur Aufrundung“, veranschlagt mit vergleichsweise nur 1960 Euro. Was dies zu bedeuten habe, habe ihm niemand erklären können.
Hagen Reum, Betriebsleiter des Eigenbetriebes Kommunales Gebäudemanagement, versuchte etwas Licht ins Ausstattungsdunkel zu bringen. Man sei zunächst davon ausgegangen, dass die Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg (MVGM) als Nutzer der Halle für das Interieur aufkommen würde. Doch da es nicht an dem sei, müsse die Stadt nun einspringen.
Das sah Jens Rösler (SPD) skeptisch. Zumal ja zunächst nicht einmal klar gewesen sei, dass die MVGM auch der Nutzer der Halle werden würde. „Wir hätten es im Stadtrat eher wissen müssen, dass eine hohe Summe auf uns zukommt. Das sollten wir in Zukunft vermeiden“, so der Sozialdemokrat.
Zustimmung mit Zähneknirschen
In dem Wissen, nicht drumherum zu kommen, fand die Drucksache dann auch eine breite Mehrheit im Stadtrat (38 Ja-Stimmen, eine Gegenstimme, zwölf Enthaltungen). Auch weil man froh ist, die Hyparschale endlich saniert zu bekommen.
Die Ausschreibung für das Interieur soll noch in diesem Jahr erfolgen. Angeschafft werden sollen Möbel und Co. dann im ersten Halbjahr des kommenden Jahres. Denn im Juli 2024 ist die Eröffnung der Hyparschale geplant.