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Demonstrationen Magdeburg im Zeichen des 16. Januar 1945

Wegen Veranstaltungen in Bezug auf die Zerstörung Magdeburgs von 1945 kommt es am Sonnabend in der Stadt zu Verkehrsbehinderungen.

Von Martin Rieß 17.01.2019, 15:37

Magdeburg l Am Mittwoch wurde in Magdeburg mit einem Chor auf dem Alten Markt, mit dem Glockenläuten aller Magdeburger Kirchen, mit Konzerten und Vorträgen und einer Kranzniederlegung der Zerstörung Magdeburgs vor 74 Jahren gedacht. Vor allem aber der Sonnabend steht im Fokus der Ereignisse im Zweiten Weltkrieg. Bislang 14 „versammlungsrechtliche Veranstaltungen im Stadtgebiet der Landeshauptstadt“ sind laut Polizeiinspektion Magdeburg angemeldet. Darunter sind auch drei Demonstrationen.

Im Zuge dieser Aktionen werde es teilweise zu Verkehrsbehinderungen kommen, heißt es in der Information. Bei diesen Verkehrsbehinderungen geht es auch um kurzfristige und kurzzeitige Sperrungen von Straßenzügen. Insbesondere seien davon Bereiche der Magdeburger Innenstadt, aber auch Stadtfeld und die Neue Neustadt betroffen.

Auch der öffentliche Personennahverkehr könne von den Sperrungen betroffen sein. Demonstrationsrouten können dabei beispielsweise sämtliche Straßenbahnlinien der Magdeburger Verkehrsbetriebe betreffen.

Und auch im Busverkehr verlaufen einige Linien durch die von der Polizei benannten Bereiche. „Verkehrsteilnehmer werden gebeten, sich hierauf einzustellen“, heißt es in der Information. Die Polizei, die mit mehreren Hundertschaften im Einsatz ist, werde bemüht sein, die Auswirkungen auf den öffentlichen Raum so gering wie möglich zu halten. Die Pressestelle der Polizeiinspektion Magdeburg werde über ihren Twitter-Account aktuell informieren.

Nachdem 2018, als die letzte Meile der Demokratie stattfand, keine rechtsgerichteten Demonstrationszüge durch die Magdeburger Innenstadt geführt hatten, ist dies in diesem Jahr anders. Eine vor einigen Wochen angemeldete Veranstaltung hatte auch jene verstärkt auf den Plan gerufen, die den Jahrestag der Zerstörung weiter Teile der Magdeburger Innenstadt am 16. Januar 1945 nicht instrumentalieren lassen möchten. Sie sehen in den von rechtsgerichteten Kräften organisierten Gedenkmärschen eine ungerechtfertigte Fokussierung auf die deutschen Opfer, gepaart mit rassistischen und fremdenfeindlichen Statements.

Nachdem die Meile der Demokratie 2018 zum letzten Mal stattgefunden hat, werden derzeit unter der Mitwirkung neuer Anmelder zahlreiche Veranstaltungen zum Gedenken an die Zerstörung Magdeburgs und für ein weltoffenes Magdeburg auf die Beine gestellt. Unter anderem locken in diesem Zusammenhang zahlreiche Kulturveranstaltungen in die Stadt.