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Denkmalschutz Kultur im Magdeburger Kristallpalast

Die Zukunft des Kristallpalastes scheint gesichert. Der Magdeburger Unternehmer Bernd Weiler will die Veranstaltungsstätte erhalten.

Von Stefan Harter 24.08.2020, 13:00

Magdeburg l Ende Dezember vermeldete die Volksstimme den bevorstehenden Verkauf des Kristallpalastes – eine Nachricht, an die kaum ein Magdeburger noch geglaubt hatte. Doch nach Jahren des Stillstands – und des stetigen Verfalls – soll die einstige Vergnügungsstätte nun tatsächlich saniert werden. Doch dann kam Corona und es wurde ruhig um das Projekt.

Die Ruhe wird auch noch eine Weile anhalten. Gespräche mit der Stadtverwaltung konnten wegen der Kontaktbeschränkungen zunächst nicht stattfinden, sagt Bernd Weiler. Der Magdeburger Immobilienunternehmer hat das legendärre Bauwerk nach langjährigen Verhandlungen von der Erbengemeinschaft des letzten Eigentümers erworben.

Zusammen mit Geschäftspartner Ulrich Lorenz will er es nun entwickeln, gemeinsam planen sie die Sanierung. Weiler selbst hat erste Skizzen mit dem Bleistift zu Papier gebracht. Was konkret passiert, müsse nun zusammen mit der Stadtverwaltung abgeklopft werden. Der Denkmalschutz habe ein Wort mitzureden.

Nur soviel ist klar: Die Kultur soll dem Kristallpalast erhalten bleiben. Ein Varieté soll wieder einziehen, sagt Bernd Weiler. Auch eine Kunstgalerie könne er sich vorstellen, zudem eine gastronomische Einrichtung wie ein Biergarten oder eine Bar. Der große Veranstaltungssaal soll verkleinert werden. In den beiden oberen Etagen sollen mehrere kleine Wohnungen entstehen. Ganz neu wären vier große Dachgeschosswohnungen.

Angesichts des katastrophalen Zustandes des 1892 eröffneten Gebäudes schrecken die beiden nicht vor der Umsetzung dieser Ideen zurück. Eine „Fleißarbeit“ nennen sie die notwendige Beräumung. Anfang des Jahres hatten sie bereits das Vorfeld vom Gestrüpp befreien lassen, „damit man den Kristallpalast wieder richtig sehen kann“, wie sie sagen. Ob das künftig auch noch möglich sein wird, müssen erst die weiteren Planungen zeigen. Denn entlang der Leipziger Straße könnte ein Neubau entstehen, der den direkten Blick versperren würde.

Ein Zeitlimit, bis wann die Sanierung abgeschlossen sein soll, haben sie sich nicht gesetzt. Angesichts der Investion für den Kauf wird es aber über kurz oder lang passieren. Lohnen soll es sich bei aller Liebe für die Heimatgeschichte schließlich auch.