Geänderte Haltestellen für Schienenersatzverkehr Zwischen Stendal und Wolfsburg: Ein Jahr Bus statt Regionalbahn
Wegen umfangreicher Bauarbeiten ist die Regionalbahnstrecke zwischen Stendal und Wolfsburg bis Dezember 2026 komplett gesperrt. Was das für die Reisenden bedeutet.

Stendal - Wer die Regionalzugverbindung zwischen Stendal und Wolfsburg nutzt, muss seit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2025 längere Fahrzeiten und längere Wege in Kauf nehmen. Denn: Wegen der Generalsanierung des deutschen Schienennetzes bleibt die Regionalbahnstrecke RB35 Stendal–Wolfsburg ein Jahr lang gesperrt. Das Unternehmen Start Mitteldeutschland, das den Regionalbahnverkehr auf dieser Strecke bedient und eine hundertprozentige Bahn-Tochter ist, setzt während der Bauarbeiten Busse ein.
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Seit dem 14. Dezember 2025 entfallen auf der Regionalbahnstrecke RB35 von Stendal über Gardelegen bis Wolfsburg sämtliche Regionalzüge. Stattdessen fahren im Stundentakt Busse, die alle planmäßigen Zwischenhalte der Linie bedienen. Die Fahrzeit zwischen beiden Endpunkten verlängere sich dadurch von gut einer Stunde auf nahezu zwei Stunden, teilte Start mit. Einzelne Expressbusse mit weniger Zwischenhalten und einer rund 20 Minuten kürzeren Fahrzeit ergänzen das Angebot montags bis freitags zu Zeiten, auf denen das Angebot auf der Gesamtstrecke stark nachgefragt wird. Den aktuellen Fahrplan finden Reisende auf www.start-mitteldeutschland.de.
Bahnhöfe werden meist nicht direkt angefahren
Um Umwegfahrten zu reduzieren, liegen die Ersatzhaltestellen in Gardelegen, Möringen, Vinzelberg, Uchtspringe, Jävenitz und Solpke nicht direkt an den Bahnhöfen und weichen damit zum Teil von den bei kürzeren Sperrungen üblichen Ersatzhaltestellen ab. In Gardelegen bedient der Ersatzverkehr nur die zentral gelegene Haltestelle „Sandstraße“. Die exakten Standorte sämtlicher Ersatzhaltestellen stehen online auf der Start-Mitteldeutschland-Webseite oder über bahnhof.de bereit. In Möringen zum Beispiel wird die Bushaltestelle am Kindergarten angefahren und in Uchtspringe die im Ort. Start Mitteldeutschland empfiehlt allen Fahrgästen, sich vor Fahrtantritt über die jeweils gültige SEV-Haltestelle zu informieren.
Die Deutsche Bahn baut umfassend an der sogenannten Lehrter Stammbahn, die sich von Vorsfelde bei Wolfsburg über Stendal bis nach Wustermark in Brandenburg erstreckt. Die 140 Kilometer lange Strecke wird zunächst auf Teilabschnitten und später durchgehend elektrifiziert und für Geschwindigkeiten bis 160 km/h ausgebaut. Die Bahnstationen Uchtspringe und Vinzelberg werden modernisiert und an die neuen Anforderungen angepasst. „Der Ausbau verbessert langfristig die Reisezeiten und die Betriebsqualität für den gesamten Schienenverkehr“, heißt es in der Pressemitteilung. Nach Abschluss der Arbeiten der ersten Baustufe Ende 2026 soll der Abschnitt Bamme–Gardelegen zudem als wichtige Umleitungsstrecke dienen, unter anderem während der Erneuerung der parallel verlaufenden ICE-Schnellfahrstrecke Berlin–Hannover. Mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2026 soll die RB35 wieder planmäßig verkehren.