Der Traum vom Fliegen Die Lizenz zum Segelfliegen: Vier Magdeburger wollen Pilot werden
Vier Segelflieger des Magdeburger Segelfliegerklubs haben ihre Ausbildung erfolgreich absolviert. Nun träumen sie von mehr.

Magdeburg. - Wie Kinoheld Maverick in Top Gun den Himmel erobern oder auch Hunderte Passagiere mit dem Airbus in den Urlaub fliegen: Der Traum, einmal Pilot zu werden, eint vier junge Talente des Segelfliegerklubs Magdeburg. Sie haben vor wenigen Tagen ihre Abschlussprüfung bestanden und die Segelflugzeugpilotenlizenz erworben. Wenn sie davon erzählen, wie es sich anfühlt, Herr der Lüfte zu sein, geraten sie ins Schwärmen.
„Bei mir war schon ganz früh klar, dass ich Pilot werden will.“ Damit aus dem Traum auch irgendwann Realität wird, hat Mika Sauerzweig früh angefangen, abzuheben. Seine Mutter habe ihm im Frühjahr 2022 davon erzählt, dass man schon mit 14 Jahren in einen Segelflieger steigen kann. Also schaute er wenig später für einen Probetag auf dem Flugplatz vorbei. Die Begeisterung war direkt da und der heute 17-Jährige startete seine Ausbildung im Klub.
Bei Cedric Lingsch (19 Jahre), Justus Hecht und Stefan Heimert (beide 18 Jahre) war es ähnlich. Auch sie sind von Kindesbeinen an Fans vom Fliegen. Die Sehnsucht trieb alle Jungs zum Verein, wenn auch auf unterschiedlichen Wegen. Dennoch waren sie alle nach den ersten Flugversuchen schon total begeistert davon. Die sprichwörtliche grenzenlose Freiheit über den Wolken zu genießen, ist für sie jedes Mal aufs Neue der Antrieb abzuheben.
Unglaubliches Gefühl beim Fliegen
„Mein erster Alleinflug war unglaublich“, blickt Mika zurück. 15 Jahre war er jung, als er das Segelflugzeug ohne Begleitung eines Fluglehrers steuern durfte. Ähnliche Gefühle lösten die Premieren auch bei den anderen Flugschülern aus. Als sie nach 60 Theoriestunden und gut 25 Praxisstunden zur Prüfung antreten durften, flog auch immer noch ein wenig Aufregung mit. Dennoch siegte die Routine. Obwohl das Wetter nicht so ganz mitspielte. „Wir hatten Wind von der Seite und dann kam auch noch Regen“, blickt Justus Hecht zurück. Auch für ihn soll das Segelfliegen nur der Beginn einer möglichen Pilotenkarriere sein. „The sky is the limit“. Das heißt: Für ihn gibt es nach oben keine Grenzen.
Stefan Heimert hat schon konkrete Pläne, die ihn beruflich in die Richtung führen. Nach seinem Abitur möchte er eine Ausbildung zum Fluggerätemechaniker machen. Ein Einstieg, um später die Piloten-Laufbahn einzuschlagen.
Lufthansa oder Top Gun
Schon für andere Magdeburger sei das Segelfliegen das Sprungbrett gewesen, sagt Fluglehrer Hans Ebest. Manch einer sei als Pilot bei der Lufthansa gelandet, manch anderer sei Militärflieger geworden. Solche Geschichten machen auch den vier jungen Magdeburgern, die stolz auf ihre Segelflugzeugpilotenlizenz sind, Mut, ihren Weg zu gehen. Doch in den Wintermonaten wird so gut wie gar nicht geflogen. „Wir sind dann in der Werkstatt und bauen an den Flugzeugen, die müssen ja gewartet werden“, erzählt Cedric Lingsch. Auch das sei eben Teil davon, Mitglied im Segelfliegerklub zu sein. Doch das Schrauben helfe auch, das technische Verständnis für die Maschinen auszubauen.
Die jungen Talente sehnen das Frühjahr herbei. Der 29. März steht schon fett in ihren Kalendern. Bevor die Saison ab April offiziell wieder startet, steht dann das Anfliegen an. Und zum Glück sei auch keine Umnutzung des Flugplatzes zum Gewerbegebiet mehr in der politischen Diskussion, sind die Segelflieger froh. Ist der Flugplatz für sie und die fast 80 anderen Mitglieder des Segelfliegerklubs doch längst zu einem zweiten Zuhause geworden.