Pläne für Kita-Gebäude Diese historische Villa in Magdeburg wird ein knalliger Hingucker
Eine historische Villa, eine kreative Idee und ein Kita-Projekt. Warum sich bald viele Köpfe an der Wiener Straße in Magdeburg umdrehen dürften – und wer dahintersteckt.

Magdeburg. - Noch ist die alte Villa eine graue Erscheinung. Doch nicht mehr lange - denn der Magdeburger Künstler Max Grimm hat quasi schon den Pinsel in der Hand. Und das bedeutet: Jetzt wird's richtig bunt.
Mit Farben, inspiriert von Regenbögen, Kinderzeichnungen und der besonderen Architektur des Hauses, soll die Fassade der Kita „Kinderkasten“ in der Wiener Straße Stück für Stück neu gestaltet werden. Die Idee: Kunst als Zeichen für Gemeinschaft – und ein Blickfang für das ganze Viertel.
Was hinter dem bunten Fassadenprojekt in Magdeburg steckt
„Unsere Villa braucht endlich das Kleid, das zu ihr passt“, sagt Petra Prill und lächelt. Seit 1999 leitet sie die Einrichtung. Im Sommer verabschiedet sie sich in den Ruhestand – gibt den Staffelstab an Lea Bernsdorf und Juliane Lindekugel weiter. Zuvor möchte sie aber nochmal ordentlich Farbe ins Spiel bringen. Und das an einem besonderen Gebäude.
Historisches Gebäude mit Geschichte
Denn gebaut wurde die historische Villa bereits 1921 vom Magdeburger Baumeister Blume. Einst war sie eine Lehrerbildungsstätte, seit 2007 beherbergt sie die Kita mit aktuell 117 Kindern. Mit viel Eigeninitiative wurde das Gebäude damals saniert und später sogar vom Trägerverein gekauft. Nun steht die nächste Etappe an: ein farbenfroher Neuanstrich.

„Ich habe die Kinderzeichnungen angeschaut, die Architektur des Hauses auf mich wirken lassen – und daraus eine erste Skizze entwickelt“, erzählt Max Grimm. Farbige Fensterrahmen, hervorgehobene Putzelemente, kleine Figuren und Muster sollen die Villa in eine farbenfrohe Spiellandschaft verwandeln. Verschiedene Blautöne bilden die Basisfarbe. Auch Regenbogenmotive, immer wieder von den Kindern gewünscht, finden sich in der Gestaltung wieder.
So viel kostet das Projekt – und so wird es finanziert
Der Plan ist ambitioniert: Rund 500 bis 600 Quadratmeter Fläche sollen nach und nach gestaltet werden – eine Fassadenfläche pro Jahr. Insgesamt werden dafür rund 50.000 Euro benötigt. Viel Geld für eine kleine Einrichtung. Doch der Kindergarten setzt auf das, was ihn seit jeher auszeichnet: Zusammenhalt.
Eltern, Ehemalige und Unterstützer haben bereits bei Basaren, Spendenläufen und privaten Anlässen Geld gesammelt. Eine Frau spendete zu ihrem Geburtstag 3.000 Euro, ein Freund legte denselben Betrag obendrauf.
Auch Sachspenden spielen eine Rolle: Ein Vater stellt kostenlos das Gerüst, der Hausmeister Ralf Schuhmacher übernimmt die aufwendige Vorbereitung der Fassadenfläche. Die erste Farbrolle soll im September angesetzt werden. Dennoch: Um die gesamte Villa in Farbe zu tauchen, ist die Kita weiterhin auf Spenden angewiesen.

Für Unterstützer haben sich Künstler und Kitaleiterin daher etwas einfallen lassen. Wer mindestens 50 Euro spendet, bekommt ein kleines Dankeschön: einen von den Kindern ausgemalten Siebdruck des Hauses, signiert vom Künstler Max Grimm selbst – jedes Bild ein Unikat.
Informationen zur Unterstützung des Projekts gibt es auf der Website des Trägers „Kinderkasten e.V.“.
Kitaleiterin Petra Prill freut sich auf das Projekt: „Ein bisschen Farbe, ein bisschen Fantasie – das tut nicht nur den Kindern gut“, sagt sie. Und vielleicht wendet dann bald jeder, der mit der Straßenbahn an der Wiener Straße vorbeifährt, einmal mehr den Blick nach draußen zur Villa – und lächelt.