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Sanierungs-Notfall Dieser Magdeburger Jugendclub muss weiter auf Baumaßnahme warten

Der Jugendclub in Magdeburg-Olvenstedt ist in einem schlechten Zustand. Trotz Stadtratsbeschluss im Herbst ist kein Start vor Ende 2025 denkbar. Woran es hapert und wie viel teurer das Projekt wird.

Von Lena Bellon 24.03.2024, 12:00
Der Magdeburger Jugendclub ist seit Jahren sanierungsbedürftig.
Der Magdeburger Jugendclub ist seit Jahren sanierungsbedürftig. Foto: Lena Bellon

Magdeburg - Manche Räume können nicht oder nur eingeschränkt genutzt werden und von außen gleicht der Jugendclub Mühle einem verlassenen Haus, nicht etwa einem einladenden Club für Kinder und Jugendliche. Seit 2015 gilt das Objekt an der Düppler Mühlenstraße daher als sanierungsbedürftig. Nach langer Diskussion und Abwägung verschiedener Möglichkeiten für die Zukunft des Jugendclubs wurde im Herbst 2023 die Sanierung des Gebäudes vom Stadtrat beschlossen. Der Baubeginn steht jedoch noch lange nicht an.

„Die Baumaßnahmen sollen erst Ende 2025 beginnen“, erklärt Liane Kanter. Sie ist Diplompädagogin und Bereichsleiterin für übergreifende Aufgaben und Hort beim Verein Spielwagen, der unter anderem den Jugendclub betreibt.

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Dringende Reparaturen an Magdeburger Jugendclub

„Mit dem Stand sind wir sehr unzufrieden, weil der Zustand des Jugendclubs besorgniserregend ist“, sagt sie. Daher habe es auch schon eine kleine Betriebspause gegeben, weil einige Maßnahmen nicht aufschiebbar gewesen wären. Teilweise seien Türen kaputt, womit einige Vorschriften in Bezug auf Brandschutz und Fluchtwege nicht mehr eingehalten werden könnten. „Es sind nicht alle Räume uneingeschränkt nutzbar“, sagt Kanter.

Daher seien in diesem Jahr auch schon Reparaturen gemacht worden, die nicht mehr warten konnten. In dieser Zeit hätten zwar mobile Angebote stattfinden können, jedoch sei der Betrieb eingeschränkt gewesen. Wenn die Sanierung tatsächlich erst Ende 2025 beginnen könnte, müssten diese kleinen Pausen noch öfter stattfinden. Zu groß sei mittlerweile die Baustelle geworden.

Noch kein Ausweich-Quartier gefunden

„Es ist auch noch unklar, wie es mit dem Club während der Sanierung weitergeht. Ein Ausweich-Quartier ist aktuell noch nicht gefunden“, sagt Liane Kanter. Zwar suche der Verein nach einem passenden Objekt zur Zwischennutzung, die Stadt Magdeburg unterstütze die Suche jedoch. „Trotz dass wir gerade so unzufrieden mit der Situation sind, sind wir froh, wenn es losgeht und dass etwas passieren soll.“

Dass es noch eineinhalb Jahre bis zum Baustart dauern wird, sei den Ausschreibungsfristen geschuldet, wie Stadtpressesprecherin Ina Fester erklärt. Laut Liane Kanter habe es schon einmal Pläne einer Architektin gegeben, die auch von Kindern und Jugendlichen mitgestaltet wurden. Die Stadt sei jedoch verpflichtet, die Planungsleistung neu auszuschreiben.

Alte Kostenkalkulation

Dass der Baustart daher erst gegen Ende 2025 geplant werden kann, sei mit dem Verein kommuniziert worden: „Auch in den Ausschüssen wurde dieser zeitliche Ablauf transparent gemacht.“ Bei dem Stadtratsbeschluss im Herbst wurde bereits die Kostenschätzung von einigen Fraktionen kritisiert. Diese stammte nämlich aus dem Jahr 2018. Die Sanierung sollte laut dieser Rechnung rund 1,9 Millionen Euro kosten – die Inflation und gestiegene Baumaterialpreise haben jedoch zu der Annahme geführt, dass die Rechnung nicht mehr zeitgemäß ist.

Daher habe die Stadt nun für die Sanierungsmaßnahme zusätzliche Mittel in Höhe von 919.000 Euro zur Verfügung gestellt. Zusätzlich seien 15.000 Euro für die Ausstattung geplant. Insgesamt würde die Sanierung also knapp 3 Millionen Euro kosten. „Es ist derzeit avisiert, dass den Kindern und Jugendlichen zu Beginn von 2027 die sanierte Einrichtung erneut offen stehen wird“, teilt Ingo Gottschalk, Beigeordneter für Soziales, Jugend und Gesundheit, mit.