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  7. Diebstahl in Magdeburg: Dreister Kartoffelklau schockiert Tafelgarten-Mitarbeiter"

Kriminalität Dreister Kartoffel-Klau in Magdeburg

Unbekannte haben in Magdeburg Kartoffelpflanzen gestohlen. Die Knollen sollten eigentlich Menschen in sozialen Notlagen helfen.

Von Nadia Aronov Aktualisiert: 21.08.2023, 16:32
Michael Ebeling  und Michael Biester vom Projekt „Tafelgärten“  in Magdeburg suchen nach Rest-Kartoffeln auf der verwüsteten Fläche.
Michael Ebeling und Michael Biester vom Projekt „Tafelgärten“ in Magdeburg suchen nach Rest-Kartoffeln auf der verwüsteten Fläche. Foto: N. Aronov

Magdeburg - Entsetzen bei den Beschäftigten der kommunalen Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft AQB in Magdeburg. Unbekannte rissen in einem sogenannten Tafelgarten im Kleingartenverein „Volkswohl“ im Stadtteil Ottersleben 18 Reihen mit 200 Kartoffelpflanzen heraus und nahmen die Knollen mit.

Michael Ebeling, Anleiter des Projektes „Tafelgärten“, ist über den dreisten Kartoffelklau von Ottersleben immer noch entrüstet, als er beim Volksstimme-Besuch mitten in dem verwüstetem Erdboden und Unkrautresten steht.

Er habe bei den Nachbargärten nachgefragt, ob jemand etwas von dem Vorfall mitbekam. Aber keiner habe eine Aussage machen können. „Die geklaute Ernte fehlt nun der Tafel. Pro Pflanze hätten es bis zu ein Kilo Kartoffeln sein können“, sagt Michael Ebeling. „Eigentlich wurden die Ärmsten der Armen beklaut.“

Gemüse wird an Tafeln in Olvenstedt und Buckau geliefert

Die Tafelgärten sind ein Projekt der kommunalen Gesellschaft AQB und werden vom Jobcenter gefördert. Arbeitslose finden hier für 25 Stunden pro Woche eine Beschäftigung und pflegen die Gärten im Kleingärtnerverein „Volkswohl“. 65 Tafelgärten mit insgesamt 600 Quadratmetern stehen zur Verfügung, von denen aktuell nur 15 Gärten bebaut werden. Das geerntete Gemüse wird dann an die Tafeln in Olvenstedt und Buckau geliefert.

Ärgerlich sei es auch für aktuell elf Teilnehmer, deren Arbeit zugrunde gerichtet wurde, so Sachgebietsleiterin Antonia Weitz. Ein Diebstahl in diesem großen Ausmaß und den Folgen sei zum ersten Mal passiert. Es habe aber schon kleinere Gemüse-Diebstähle gegeben.

Die offenen Stellen in der Hecke und den Gartentüren seien ein Grund für den Einbruch. Antonia Weitz meint, dass Sicherheitsmaßnahmen zu kostenintensiv seien. Außerdem gehörten die Flächen dem Kleingartenverband.