Volksstimme-Serie „Raus aus der Komfortzone“ Ein Monat Sport: Krank nach zwei Wochen Schwimmtraining
In der Serie „Raus aus der Komfortzone“ stellen sich drei Volksstimme Reporterinnen aus Magdeburg und der Chefredakteur vier verschiedenen Herausforderungen. Es wird Sport getrieben, auf Plastik, Koffein und fertig zubereitetes Essen verzichtet. Alle vier Tage gibt es hier ein Update der Sport-Challenge der Magdeburger Reporterin Lena Bellon.
Magdeburg - 2025 heißt für mich: Den Sprung ins kalte Wasser wagen – und das wortwörtlich! Ich habe mir für unsere Serie „Raus aus der Komfortzone“ vorgenommen, regelmäßig Sport zu treiben. Da ich ein echter Sportmuffel bin, kann das zur Herausforderung werden. Die bevorzugte Sportart: Schwimmen. Was im Urlaub sonst aus reinem Vergnügen gemacht wird, soll nun zum Sport werden.
Zwei bis vier Tage in der Woche wird daher eine Schwimmhalle aufgesucht. Ich bin fest entschlossen, die Bahnen durchzuziehen, Aqua-Fitness-Kurse zu besuchen, Schwimmstile auszuprobieren und so Stück für Stück fitter zu werden. Wie lässt sich das in den Arbeitsalltag integrieren? Welche Schwimmhalle bietet welche Vor- und Nachteile? Was kostet das ein Monat lang? Mit professioneller Unterstützung wird alles rund um den Schwimmsport erkundet.
Vor oder nach der Arbeit zum Sport?
14. Januar: Es ist fast Halbzeit und einige Schwimmbadbesuche liegen hinter mir. Daher habe ich nun auch herausgefunden, wie der Rhythmus für mich am besten passt. Eigentlich mochte ich die Vorstellung, dass ich morgens vor der Arbeit schwimmen gehe und dann aktiv in den Tag starte. Das hat sich in der Realität aber als gar nicht so toll erwiesen. In der Kälte und Dunkelheit los, ist nicht so meins. Dazu kommen Schulklassen, die gleichzeitig im Schwimmbad sind und meine Morgenruhe stören. Außerdem knurrt schon mein Magen, während ich meine Bahnen schwimme. Zudem finde ich vor der Arbeit schwimmen gehen, nicht so praktisch für alle, die längere und/oder dickere Haare haben. Die Föhne der Magdeburger Bäder lassen da etwas zu wünschen übrig.
Das Ergebnis: Ich habe mir einen Schnupfen eingefangen. Alle zwei Tage mit feuchten Haaren nach draußen hat mir wohl nicht gut getan – auch wenn ich immer eine Mütze aufgezogen habe. Das alles hat mir eher schlechte Laune gemacht als mich aktiv fühlen zu lassen. Erste Verbesserungen Ich bin dann doch eher Team „Nach der Arbeit zum Sport“. Das klappt nämlich super. Vom Büro zur Elbe-Schwimmhalle ist nicht weit und danach kann ich mich schnell in den Jogginganzug werfen und danach meine Haare daheim föhnen. Somit schleicht sich doch langsam eine Routine ein, die für mich passt.
Erste Erfolge
Denn neben dem blöden Schnupfen haben sich auch schon Verbesserungen bemerkbar gemacht: Ich bin schon schneller geworden. Meine 600 Meter pro Schwimmbadbesuch schaffe ich jetzt schon einige Minuten schneller als noch am Anfang. Auch Muskelkater habe ich keinen (mehr). Besonders stolz hat mich auch gemacht, dass ich neulich nicht alleine schwimmen war und meine ansonsten so viel sportlichere Begleitung locker abgehängt habe.
Positiver Einstieg mit Magdeburger Trainern
9. Januar: eine erste sportliche Woche ist um. Ich bin gut und motiviert gestartet. Das erste Schwimmtraining fand mit zwei Trainern vom VSB statt, die mir für den Einstieg Tipps gegeben haben – sowohl zu meinem Schwimmstil als auch zu dem Pensum, das ich zunächst einhalten soll. Nach dem ersten Besuch bin ich optimistischer gestimmt als zuvor. Denn: Das Urteil der beiden Experten fällt milde aus.
Meine Kondition lässt sich zwar hoffentlich schnell verbessern, mein Schwimmstil und meine Geschwindigkeit scheinen ganz gut zu sein. Neben Florian Wellbrock, der im gleichen Becken auf einer anderen Bahn schwimmt, sehe ich aber doch sehr blass aus. Beim nächsten Schwimmbadbesuch (zwei Tage später) schaffe ich das abgesprochene Ziel: In einer halben Stunde 600 Meter Brustschwimmen in drei Etappen.
Die ersten 400 Meter fallen mir relativ leicht – die letzten 200 Meter muss ich etwas kämpfen. Da merke ich, dass ich diese intensive und kontinuierliche Bewegung nicht gewohnt bin. An sich macht es mir Spaß und ich merke, dass mein Ehrgeiz geweckt ist. Ich will es schaffen, mich verbessern.
Sportliche Routine fehlt noch
Es gibt jedoch etwas, was mich noch ein bisschen ausbremst: der Aufwand. Wenn ich morgens das Haus verlasse, muss ich an so viel denken, vorher schon eine Tasche packen.
Dort angekommen folgt das lange Prozedere mit Umziehen, Spind suchen und duschen. Nach dem Schwimmen nochmal der gleiche Prozess. Dazu kommen nasse Haare, die bei der Kälte auf jeden Fall geföhnt werden müssen. Da ich für das Experiment alle Schwimmhallen in der Stadt ausprobieren will, muss ich mich zudem mit den doch eher unübersichtlichen Öffnungszeiten beschäftigen. Besonders über den Jahreswechsel hatte ich nicht viel Auswahl. Ich hoffe, dass ich in dieser Woche mehr Routine bekomme.
Die Vorbereitungen für den Sport sind getroffen
3. Januar 2025: Als Kind hatte ich Spaß am Tanzen, war mal in einer Hip-Hop-Tanzgruppe, aber habe dann auch schnell wieder die Lust verloren. Für Schulsport und Co. habe ich mich mäßig begeistert. Daher bin ich auch als Erwachsene nicht so richtig warm geworden mit Sport. Als ich noch einen Hund hatte und im Einzelhandel jobbte, war ich mehr in Bewegung – aber jetzt mit Vollzeitjob bewege ich mich nur wenn ich ins Büro in den dritten Stock laufe oder vom Auto zum nächsten Ort, wo ich vermutlich sitze. Im neuen Jahr soll daher Bewegung in mein Leben kommen.
Passend dazu: Januar ohne Alkohol, Zucker und tierische Produkte: So ist das Experiment gelaufen.
Badeanzug und Schwimmbrille in Magdeburg shoppen
Ich würde behaupten, dass ich gerne schwimme – allerdings im Meer oder im Pool. Um fitter zu werden, will ich nun regelmäßig Bahnen schwimmen. Mein Experiment startet daher im Sportgeschäft, um mir eine passende Ausrüstung zuzulegen. Ein sportlicher Badeanzug muss her sowie eine Schwimmbrille. Badeschuhe besitze ich bereits. Am Regal der Schwimmbrillen angekommen, staune ich nicht schlecht, dass es Modelle gibt, die fast 80 Euro kosten. Schnell werde ich zum Glück fündig und kaufe eine für knapp 12 Euro, der Badeanzug kostet knapp 40 Euro (ich bin aber auch eitel und will einen schönen haben, den ich danach auch privat noch tragen will).
Nun standen noch ein paar andere Vorbereitungen an: Um nach dem Schwimmen flott ins Büro fahren zu können, muss ich mich im Bad für die Arbeit fertig machen. Ich fülle daher Shampoo und Duschgel in kleine Fläschchen, packe eine Tasche, die die wichtigsten Dinge beinhaltet: Badeschlappen, Handtücher, Haarbürste und trockene Kleidung für den Tag. Ob ich lieber vor oder nach der Arbeit schwimmen gehe, werde ich in den nächsten Tagen testen und berichten, was sich besser in den Alltag integrieren lässt.