Energiekrise Wegen der Kosten wird sogar die Beleuchtung auf dem Magdeburger Ring geprüft
Die Energiekrise führt auch zu Sparmaßnahmen in den Einrichtungen der Stadt Magdeburg. Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) stellte die Maßnahmen vor.

Magdeburg - Auf einer Pressekonferenz wurden die Maßnahmen zum Energiesparen in Magdeburg vorgestellt. Sie waren zuvor in einer Arbeitsgruppe „Notfall Gas“ erarbeitet worden. Das sind die wichtigsten Punkte.
Büros: Alle Büroräume der Verwaltung werden nur noch bis 19 Grad Celsius beheizt.
Heizlüfter: Elektrische Heizlüfter etc. in den Büroräumen werden verboten
Anstrahlen: Kein abendliches Anstrahlen von Gebäuden
Magdeburger Ring: Fortwährende Prüfung von weiteren Beleuchtungsreduzierungen wie auf dem Magdeburger Ring
Weihnachtsmarkt: Keine wesentlichen Einschränkungen von Weihnachtsmarkt und Lichterwelt, Ausnahmen: Fassadenelemente leuchten nur noch von 15 Uhr bis 24 Uhr, Lichterwelt-Großelemente auf dem Domplatz: Neue Leuchtzeit von 15 Uhr bis 9 Uhr (bisher rund um die Uhr), alle anderen Elemente in der Innenstadt und im Stadtgebiet keine Veränderung
Schwimmhallen: Wassertemperatur ist bereits um ein Grad gesenkt: Große Becken von 28 auf 27 Grad, kleine Becken von 30 auf 29 Grad Celsius, Schließung der Schwimmhalle Diesdorf über den Jahreswechsel
Saunen: Schwimmhalle Diesdorf nur noch Sonntags von 8 Uhr bis 18 Uhr, Sauna Schwimmhalle Nord nur noch dienstags, donnerstags und freitags von 9 Uhr bis 21 Uhr. Sauna Elbehalle beliebt wie gewohnt geöffnet, Sauna Schwimmhalle Olvenstedt bleibt wegen Baumaßnahmen geschlossen
Acht Millionen Kilowattstunden pro Jahr würden derzeit schon ohne großere Verordnungen des Bundes eingespart, erklärte Hagen Reum, Chef des kommunalen Gebäudemanagements. Unabhängig davon habe man eine Verfügung für alle Mitarbeiter mit 25 Punkten zur Optimierung von Energiesparmaßnahmen erlassen. Die Maßnahmen würden ständig intern und extern überpüft, so Reum.
Magdeburg will Energie sparen: Welche Maßnahmen helfen?
OB Simone Borris wies zudem auf die sozialen Auswirkungen hin, die hohe Energiekosten aber auch Sparmaßnahmen mit sich brächten.
Ordnungs- und Umweltbeigeordneter Holger Platz erklärte, Magdeburg habe in den vergangenen Jahren vor allem aus Klimaschutzgründen schon sehr viel Energie eingespart. Das falle der Stadt jetzt etwas auf die Füße, weil nicht mehr so viel gespart werden könne, so Platz. Es gebe aber viele kleine Maßnahmen, die Großes bewirken könnten. Heizungen runterdrehen oder Räume unbeheizt zu lassen zählten dazu, erklärte Platz.
Energiesparen in Magdeburg: Weihnachtsmarkt und Stromausfall
Außerdem hob Platz hervor, dass die geplante Schließzeit über den Jahreswechsel vom 27. Dezember 2022 bis 5. Januar 2023 einen größeren Einspareffekt mit sich bringe. Er wies zudem daraufhin, dass es keinen garantierten Rund-um-Schutz vor einem langanhaltenden Stromausfall in Magdeburg gebe. In einem solchen Fall würde es vor allem darum gehen, die im Notfall wichtigen Enrichtungen der Stadtverwaltung mit Strom zu versorgen. Bürger müssten sich aber auf solche Notfällen selbst vorbereiten, so Platz.
Weihnachtsmarkt-Chef Paul-Gerhard Stieger betonte, dass der Weihnachtsmarkt ganz normal stattfinden werde. Der Strombezug sei schon vor der Krise mit den Städtischen Werken SWM Magdeburg vereinbart worden. An die Händler appellierte er, auf die Kunden Rücksicht zu nehmen und keine hohe Preise aufzurufen.
Strom und Gas werden teurer: Magdeburg rechnet mit Mehrkosten in Millonenhöhe
Die Leuchtzeiten der beliebten Lichterwelt werden leicht reduziert. Auf dem Domplatz werden die Elemente künftig tagsüber nicht mehr leuchten. Die Fassadenbeleuchtung an den Häusern strahlen nur noch von 15 Uhr bis Mitternacht. Die Lichterwelt selbst soll in dieser Saison früher als sonst ab dem 15. Januar 2023 schrittweise abgebaut werden. Die Lichterwelt stand bisher immer bis Anfang Februar.
Insgesamt erwartet die Stadt Magdeburg 22 Prozent Mehrausgaben für den Strombezug und 65 Prozent für Heizkosten. Das führe zu Mehrausgaben im Millionenbereich.