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Ersatzpflanzung Teilfällung zerstört Allee-Charakter

Das Magdeburger Umweltamt erklärt: Eine teilweise Fällung der "Pappelallee" würde den Allee-Charakter zerstören.

Von Stefan Harter 08.04.2018, 01:01

Magdeburg l Nachdem bekannt wurde, dass in Magdeburg die „Pappelallee“ in der Beimssiedlung mit ihren 183 Bäumen gefällt werden soll, äußert sich jetzt das Umweltamt der Stadt Magdeburg zu den Hintergründen. Die Behörde hat die Maßnahme tatsächlich genehmigt, wie Stadtsprecher Michael Reif auf Volksstimme-Anfrage mitteilt. Antragsteller waren die Verwaltungskollegen aus dem Tiefbauamt.

„Die Genehmigung basiert ausschließlich auf dem äußerst schlechten Zustand des größten Teils der Bäume“, erklärt er. Dies war im Rahmen des Genehmigungsverfahrens für eine geplante Fernwärmetrasse der Städtischen Werke Magdeburg (SWM) durch einen externen Gutachter festgestellt worden.

Reif stellt jetzt klar, dass nicht alle 183 Bäume plötzlich nicht mehr standsicher sind. Durch die Fällung der geschädigten Bäume – der Großteil der Pappeln – würde die Allee aber ein uneinheitliches Bild aus großen und kleinen Bäumen erhalten. Der geschützte Landschaftsbestandteil „Allee“ würde damit zerstört werden, heißt es in Verwaltungssprache. Deshalb sei die Fällung mit Auflagen erlaubt worden.

Dazu gehört u. a. die Anpflanzung von 186 Pyramiden-Pappeln mit einem Stammumfang von 18 bis 20 Zentimetern, die wieder an den gleichen Standorten stehen sollen. Dabei sollen auch drei bereits fehlende Bäume ergänzt werden, daher die Differenz zur Fällzahl.

Der Magdeburger Stadtgartenbetrieb soll die Anpflanzungen fachlich begleiten, um möglichst gute Wachstumsbedingungen zu schaffen. Das war bei der Pflanzung der aktuellen Bäume nicht der Fall gewesen. „Alle Auflagen dienen dem Zweck, die dauerhafte und nachhaltige Wiederherstellung der Allee abzusichern“, betont Michael Reif.

Neben dem Naturschutz spielt auch der Denkmalschutz eine Rolle, da die Allee Teil des Baudenkmals „Beimssiedlung“ ist. Weitere Auflagen habe sich das Umweltamt deshalb vorbehalten.

Bis zum 30. April 2020 sollen die Nachpflanzungen erfolgen. Frühestens ab 1. Oktober 2018 kann die Fällung erfolgen. Ein Termin sei ihm aber noch nicht bekannt, so Reif. Die SWM befinden sich in Verhandlungen, die Anpflanzung zu übernehmen.