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Fashion-Event Mode kommt in Magdeburg mit dem Schulbus

Eine Magdeburger Boutique wird absichtlich zugeparkt und die Inhaberin freut sich darüber. Der Laden soll so Aufmerksamkeit bekommen.

Von Martin Weigle 08.07.2020, 17:22

Magdeburg l Großer Busbahnhof am Mittwoch auf dem Breiten Weg, Magdeburgs Einkaufs- und Bummelmeile. Ein bunt lackierter Bus parkt auf dem Fußgängerweg an der Ecke zur Himmelreichstraße, direkt vor den Schaufenstern der Boutique "Frauensache". Wo jeder Einzelhändler jetzt schlechte Laune bekommen würde, freut sich Ladeninhaberin Mandy Rose: "Das ist doch mal ein echter Hingucker, oder?"

Der vor dem Geschäft geparkte Bus gehört zum Modehersteller Kramer und dessen Label Herzensangelegenheit. Armin Bradaric ist Projektmanager des Unternehmens und erklärt den Hintergrund. "Die Firma bietet jedem Geschäft, das Artikel von uns im Sortiment hat, an, dass wir mit dem Bus vorbeikommen und die Aufmerksamkeit so auf den Laden vergrößern."

Seit etwa zwei Jahren ist Bradaric mit dem Bus unterwegs. Dieser ist ein ausrangierter Schulbus der Firma Thomas aus den USA. "Das gute Stück ist aus den späten 80er Jahren und im vergangenen Jahr sind wir damit über 75.000 Kilometer gefahren", berichtet er stolz. Ziel sei es jedem der 800 Geschäfte weltweit einen Besuch mit dem Bus abzustatten.

Ladeninhaberin Mandy Rose berichtet, dass zu Beginn der Corona-Krise das Angebot von dem Modeunternehmen kam, ihr Geschäft mit dem Bus zu besuchen. "Damit wollen wir als Produzent nicht nur die Läden, sondern auch die Innenstädte etwas unterstützen", so Bradaric. Der Partner von Mandy Rose, Bernd Pachur, sieht das Event ähnlich: "Eine Stadt wie Magdeburg kann jederzeit die Initiative des stationären Einzelhandels gebrauchen."

Pachur ist seit etwa 30 Jahren in der Modebranche in Magdeburg tätig und blickt überrascht auf die vergangenen Monate zurück. "Es ist toll, nachdem wir im Anschluss an den Lockdown wieder öffnen konnten, treten die Menschen uns gegenüber ganz anders auf, viel freundlicher." Es scheine, als hätten die Menschen in der Krise wieder mehr ihre Herzen entdeckt, vermutet Pachur. Diese wieder aufkommende Zwischenmenschlichkeit sei auch positiv für das Geschäft, denn die Leute wüssten die persönlichen Kontakte mehr zu schätzen, so der 58-Jährige.