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Segeln Göran Freise aus Magdeburg ist selig in der Olympiajolle

Der Magdeburger Göran Freise ist deutscher Meister im Segeln in der Olympiajolle geworden. Die Leidenschaft fürs Segeln hat ihre Wurzeln in der Kindheit.

Von Christina Bendigs Aktualisiert: 26.07.2021, 08:18
Bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft schaffte es Göran Freise in den letzten beiden Läufen noch auf Rang 1.
Bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft schaffte es Göran Freise in den letzten beiden Läufen noch auf Rang 1. Foto: Freise

Magdeburg/Bad Zwischenahn - Im Sommer gibt es kaum ein Wochenende, an dem Göran Freise und seine Frau Sabine nicht den Camper nehmen und mit dem Segelboot im Schlepptau in Deutschland unterwegs sind. „Wenn ich vorne mitfahre, bin ich zufrieden; wenn es für einen Podestplatz reicht, bin ich selig; und um auf Platz 1 zu gelangen, braucht man viel Glück“, sagt Göran Freise. Da war die Freude groß, als er kürzlich die Internationale Deutsche Meisterschaft in der Olympiajolle in Bad Zwischenahn gewann. „Es war Nervenkitzel bis zum Schluss“, erzählt er. Denn erst in den letzten zwei Läufen, die aufgrund der Windbedingungen erst am Abreisetag gefahren wurden, entschied er das Rennen für sich. Auf Platz zwei landete der 79-jährige Knut Wahrendorf. „Das ist der Vorteil an der Olympiajolle: Wer fit ist, kann sie noch bis ins hohe Alter segeln und durchaus auch Erfolge erzielen“, sagt Göran Freise.

Dessen Leidenschaft für das Segeln und das Boot, das 1936 für die Olympischen Spiele entwickelt worden war, wurde bereits in der Kindheit geweckt. Damals war er mit seinem Vater oft segeln. Auch der Senior fuhr hin und wieder Regatten, aber oft waren es Spazierfahrten mit der Familie an Bord. „Da war man dann als kleiner Stöpsel mit dabei“, erinnert sich Göran Freise.

Seine erste Regatta fuhr er mit etwa 16 Jahren. Im Jahr 2000 kaufte er sein erstes eigenes Boot, 2005 war er Europameister. 2011 wurde er zum ersten Mal deutscher Meister. Dreimal schon habe er auf dem Podest bei Europameisterschaften gestanden. Aber der Ehrgeiz, es wieder zu schaffen, bleibt. In Kürze werden die Europameisterschaften auf dem Gardasee ausgetragen. „Da muss man auf jeden Fall schon einen Tag vorher rausfahren und sich die Landschaft anschauen – die ist einfach toll“, schwärmt Göran Freise. Bei den Rennen dagegen befindet er sich eher in einem Tunnel, von der Landschaft bekomme er dann nicht allzu viel mit.

Magdeburger setzt sich gegen 68 Starter durch

Die Olympiajolle sei eine der häufigsten Bootsklassen, die in Europa gesegelt werde. Neben Deutschland werden die Boote in Österreich, der Schweiz, Italien, den Niederlanden und in Tschechien gesegelt. Und so war auch das Feld der Internationalen Deutschen Meisterschaft groß. Gegen 68 Starter setzte sich Göran Freise durch. Die Niederländer seien ab 2015 immer stärker geworden und hätten angefangen, den Deutschen ihre Titel streitig zu machen. Bei aller Konkurrenz auf dem Wasser sind die Regatten vor allem aber auch ein Wiedersehen mit guten Freunden und Bekannten.

Seine Frau lernte der Tischler auch beim Segeln kennen. Und natürlich fuhren früher auch die beiden Kinder oft mit zum Segeln. An 13 Wochenenden im Jahr sind Freises bei Segelregatten unterwegs, darunter zumeist zwei Meisterschaften. Wenn sie nicht auf dem Wasser sind, dann geht es ins Wasser, und zwar tief hinunter. „Im zweiten Leben tauchen wir ganz viel“, sagt der Tischlermeister.

Training gehört zu Göran Freises Erfolgen übrigens auch dazu. Zwei- bis dreimal pro Woche ist er in Bewegung und trainiert Ausdauer und Kraft und absolviert Kiesertraining, denn schließlich will er noch lange segeln, bestenfalls auf vordere Ränge.