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Havarie Volles Rohr auf Ursachensuche

Die Reparaturarbeiten an der geplatzten Hauptwasserleitung in Magdeburg könnten noch bis zum Wochenende dauern.

Von Peter Ließmann 31.08.2016, 01:01

Magdeburg l Man wolle es durchaus vorsichtig formuliert wissen: „Wir hoffen, dass bis zum Wochenende die Bauarbeiten abgeschlossen sind und der Verkehr auch wieder Richtung Sudenburg fließen kann“, sagte am Dienstag Cornelia Kolberg, Pressesprecherin der SWM. Genau festlegen könne man sich aber nicht, da die Arbeiten doch kompliziert seien.

Am Montag war ein Wasserrohr unter der Halberstädter Straße am Landgericht „geplatzt“. Bei dem Rohr handelt es sich um eine Hauptversorgungsleitung (Durchmesser 70 Zentimeter). Wobei „geplatzt“ nicht ganz richtig ist. „So ein Rohrbruch verläuft am Anfang meistens ,schleichend‘, erst entsteht ein kleiner Riss, der dann immer größer wird“, so Cornelia Kolberg. In der Entstehungsphase falle der Schaden nicht gleich auf, da nur wenig Wasser austrete. Irgendwann sei das Leck dann aber so groß, dass das Metall an der Stelle schnell nachgebe und ein großer Riss entstehen könne.

Immerhin: In dem Metall-Wasserrohr herrscht ein Wasserdruck von 4,1 Bar. Zum Vergleich: Ein Autoreifen hat einen Druck von rund 2,5 Bar, eine Sektflasche von etwa 3,5 Bar.

Das Rohr an der Halberstädter Straße ist insgesamt auf einer Länge von vier Metern aufgerissen. „Darum konnte am Ende dann natürlich sehr viel Wasser unter hohem Druck austreten und das Erdreich wegspülen“, erklärte Cornelia Kolberg weiter.

Die Reparatur sei nicht ganz einfach. Als Erstes werde das gebrochene Rohrstück herausgetrennt, dann werde mit einer speziellen Technik ein Stück Ersatzrohr eingefügt und mit dem vorhandenen Rohr wasser- und vor allem druckdicht verbunden. Bevor die ausgefallene Wasserleitung wieder „ans Netz“ gehen könne, müsse sie komplett entlüftet werden. „Und das dauert leider alles seine Zeit“, bat Cornelia Kolberg vor allem die Verkehrsteilnehmer um Verständnis, dass die Halberstädter Straße erneut teilweise gesperrt werden müsse.

Der Grund, warum das Wasserrohr an der Stelle undicht wurde, sei noch nicht ganz klar. Man könne aber wohl von Materialermüdung ausgehen, da an dieser Stelle sehr viel Verkehr über die Halberstädter Straße fließe. Das werde aber noch genauer untersucht, so Cornelia Kolberg.

Für die Verbraucher in Sudenburg brauchte die Trinkwasserversorgung wegen der Havarie nicht eingestellt zu werden. Die beschädigte Leitung wurde vom Netz „abgeschiebert“, die Versorgung lief über andere Leitungen problemlos weiter. „Es ist möglich, dass der Wasserdruck kurzzeitig nachgelassen hat“, sagte die SWM-Pressesprecherin.

Die Straßenbahnen können an der Havariestelle in beiden Richtungen wieder problemlos fahren, sagte Juliane Kirste von den MVB. Auch seien die Gleise nicht nachhaltig beschädigt worden. Der Busverkehr müsse allerdings für die Linie 59 in Richtung ZOB, die Nachtlinie 3 in Richtung Reform und die Nachtlinie 5 in Richtung Diesdorf über die Leipziger Straße/Am Fuchsberg umgeleitet werden. Die Busse halten an der Haltestelle der Linien 6 und 9 an der Leipziger Straße.