Krankenhauskrise Kommentar zur Debatte ums Klinikum Magdeburg: Keine falsche Scham!
Der Stadtrat Magdeburg hat öffentlich über die schwierige wirtschaftliche Lage am stadteigenen Krankenhaus diskutiert. Vielen Räten, der Oberbürgermeisterin und der Klinikumsleitung war das unangenehm. Volksstimme-Redakteurin Katja Tessnow findet diese Haltung grundfalsch.

Magdeburg - Am Klinikum Magdeburg arbeiten hervorragende Mediziner und engagiertes Pflegepersonal. Ich kann das aus Erfahrung bestätigen, würde es hier aber kaum erwähnen, wäre die Angst von Politik, Verwaltung und Klinikumsleitung vor vermeintlich „schlechter Presse“ nicht so groß und zugleich fatal.
Das Klinikum hat nicht nur den Stadtrat, sondern auch die potenzielle Patientenschaft – also die Öffentlichkeit – an seiner Seite, wenn es darum geht, einen viel zu groß gewordenen wirtschaftlichen Druck aufs Gesundheitswesen zu beklagen. Kaum noch jemand, der defizitären Kliniken ad hoc Misswirtschaft unterstellt. Die bundesweite Krankenhaus-Krise ist vielbesprochen und ungelöst. Zur Lösung – und hier ist der Bund am Zug – braucht es öffentlichen Druck und schon deshalb eine informierte Öffentlichkeit.