Denkmalschutz Kritik am Wobau-Logo in Magdeburg
Die große Wobau-Firmenreklame in Magdeburg an einem Denkmal ist nur eine Zwischenlösung und soll wieder abgebaut werden.
Magdeburg l Das stilisierte Kürzel WM in den Magdeburger Stadtfarben Grün und Rot steht für den großen kommunalen Vermieter, die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH, kurz als Wobau bekannt. Das Firmenlogo prangt seit Jahresbeginn 2018 meterhoch und bei Dunkelheit leuchtend an einem prominenten Baudenkmal in der Innenstadt – und ist nicht jedermanns Sache.
In der Volksstimme-Redaktion meldeten sich mehrere verärgerte Leser, die die Wobau-Reklame an der ansonsten schlichten Denkmal-Fassade komplett deplatziert finden und viel zu dominant. Zumal der neue und weit über die Stadtgrenzen hinaus ausstrahlende Hauptzweck des Objekts ja dessen künftiger Betrieb als Dommuseum Ottonianum Magdeburg sein solle.
Hintergrund: Die 1921-23 im neoklassizistischen Stil errichtete Magdeburger Reichbank-Vertretung, noch bis Mitte der 1990er Jahre als Repräsentanz der Deutschen Bundesbank für Sachsen-Anhalt genutzt, ist seit dem Vorjahresende neuer Sitz der Wobau-Hauptverwaltung. Mit der Übernahme des zuvor lange Zeit leerstehenden Objektes tat die Wobau ihrem eigenen Besitzer – der Stadt Magdeburg – einen Gefallen und rettete damit das aus Finanzierungsgründen lange in den Seilen hängende Projekt Dommuseum. Dessen Eröffnung soll am 3. November 2018 in der alten Bank gefeiert werden. Rein äußerlich kündet davon noch nichts.
Der Sorge mancher Magdeburger, dass dies so bleibt, tritt Wobau-Geschäftsführer Peter Lackner entgegen. Mit der Leserkritik konfrontiert, erklärt Lackner, dass es sich bei der aktuellen Lichtreklame am Denkmal nur um eine Zwischenlösung handele. „Nach dem Umzug in die Staatsbank gab es Probleme, den Eingang zur Beratungsstelle für unsere Betriebskostenabrechnung zu finden. Des Weiteren hatten wir schon Besucher, die sich das Dommuseum anschauen wollten“, so Lackner. Die in der Folge der Probleme nun angebrachte Wobau-Leuchtwerbung sei eigentlich für ein Gebäude am Neustädter See vorgesehen und ziehe auch dorthin um.
Zurzeit, das räumt Lackner ein, wirke die Wobau-Außenwerbung an der alten Staatsbank „sehr einseitig und wir können die Kritik durchaus nachvollziehen“. Ein Austausch sei vorgesehen, wenn das Museum sein Werbekonzept abschließend erarbeitet habe. Selbstverständlich sei auch für das Dommuseum eine Außenwerbung geplant, mit deren Herstellung eine harmonische Fassadenansicht angestrebt werde. Bis dahin bittet der Wobau-Geschäftsführer die Magdeburger um Verständnis, „dass wir nach unserem Umzug nicht ganz auf eine Außenwerbung verzichten können“.