Kunstfest Moderne für Magdeburg

Vom 13. bis 15.9.2019 taucht ein Kunstfest die Magdeburger Stadthalle in ein neues Licht. Geboten wird ein vielfältiges Programm.

Von Martin Rieß 14.09.2019, 10:52

Magdeburg l Drei Tage findet in der Magdeburger Stadthalle das Kunstfest der Moderne statt. Auf Initiative des Vereins Kulturanker, der unter anderem in Magdeburg durch die Festivals „Sinnlichkeit“ im ehemaligen Gefängnis und „Romantik 2.0“ auf die Vielfalt der Kunst in der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt auf sich aufmerksam gemacht hat, werden den Besuchern des denkmalgeschützten Gebäudes Räume geöffnet. Und es werden bekannte Räume neu interpretiert: durch Farben, Licht und Musik.

Schon der erste Tag zeigte, was denkbar und möglich ist – und auch, was in dem neunzig Jahre alten Gebäude bislang unmöglich erschien. Künstlergarderoben und Flure haben sich hier in eine Galerie verwandelt. Bei ihren Rundgängen landen die Besucher auf der großen Bühne des Hauses, während die eigentliche Bühne in der Mitte des Gebäudes aufgebaut ist. Die dunkle Backsteinfassade verwandelt sich am Abend in eine Projektionsfläche. Und bespielt werden nicht allein die beiden Säle, sondern auch das Foyer und die Gästegarderobe, die mit weiteren Spiegeln versehen wurde.

Am ersten Tag standen unter anderem eine Lesung, Tanz, Theater und die Auftritte von mehreren Bands auf dem Programm. Die Magdeburger Modeschule zeigte eine Kollektion, die von den geometrischen Grundformen und damit auch von Mustern des Bauhauses inspiriert ist. Bauchtänzerinnen beeindruckten mit zwei Auftritten. Lyrik aus Fernost nahm das Thema Bauhaus auf. Und im Tanztheater ging es um die Rolle der Frauen im Bauhaus.

Sonnabend
11.30 Uhr: Yoga-Kurs mit Marjolaine, Mitmachangebot

12 Uhr: Blindschach, Mitmachangebot. Die Besucher können hier gegen Jonas Roseneck aus Magdeburg antreten. Der 17-Jährige ist Landesmeister und mehrfacher deutscher Meister im Schach. Einen kleinen Vorteil haben die Herausforderer: Jonas spielt mit verbundenen Augen.

13 Uhr: Taiko-Trommeln. Seit 2013 gibt es in Magdeburg eine Gruppe, die eine fulminante Show mit japanischen Trommeln entwickelt hat.

13.30 Uhr: Marcel Metzner. Konzert.

14 Uhr: Sonjas Cosmos. Seit sie zehn Jahre alt ist, hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, persönliche und ehrliche Pop-Songs zu schreiben. In ihren Texten geht es dabei oft um Liebe, Freundschaft und Gefühle.

14 Uhr: Improtheater Imaginär

15 Uhr: Zwischen Rilke und Köppen. Herbert Beesten und Peter Lindemann lassen die beiden Schriftsteller in einem Poetry Slam aufeinandertreffen.

15.30 Uhr: Fröhliche Magdeburger Akkordeonband

16 Uhr: Fantasietänze aus 1001 Nacht, Bauchtanz

17 Uhr: Bauhausfilme. Thomas Tode aus Hamburg hat eine Reihe von kurzen Filmen aus der Bauhaus-Zeit zusammengetragen. Die Ansätze reichen vom Filmen zur Reformarchitektur über sozialkritische Reportagen bis zu abstrakten Filmen.

17.30 Uhr: Blindball, Mitmachangebot, Turnier. Mit verbundenen Augen spielen die Teilnehmer in Fünfer-Mannschaften mit einem Ball, den sie hören können. Die Veranstalter laden Blinde und Sehbehinderte ebenso wie Sehende dazu ein, sich auszuprobieren.

18.30 Uhr: Menschen am Sonntag, Stummfilm aus dem Jahr 1929. Film-Enthusiasten wie Billy Wilder zeigen das Lebensgefühl in Berlin Ende der zwanziger Jahre.

19 Uhr: Dubtext, musikalische Lesung. Uli Wittstock und Götz Günther führen die alte Idee von „Jazz und Lyrik“ weiter. Skeptische Texte und elektrische Musik mischen sich zu einem „east side blues“.

20 Uhr: Botschaft & Scharping, Alternative

22 bis 5 Uhr: Form Follows Function, Party in fünf Bereichen mit Beberbeatz, dem Kulturanker, Musa Nova, Rüppe mit Jemüse sowie Roots.

12 Uhr: Lateintanzmedley. Samba, Cha Cha und Jive – vier Tänzer aus Magdeburg und Umgebung lassen mit Lateinrhythmen den Sommer noch einmal aufleben.

12.45 Uhr Kungfu und Taichi, Mitmachangebot

13 Uhr: LiteraThiem: Glück im Unglück finden, Lesung

13.30 Uhr: Hausfreund Semanski, Gesang

13.45 Uhr: Kakaduo, Lesung

14 Uhr: Szibor Querido, Musik

14.30 Uhr: Bruno Krayl: Die Geschichte der Stadthalle, Vortrag: Bruno Krayl, Sohn des Architekten Carl Krayl, liest eine halbe Stunde aus Schriften seines Vaters. Dieser hat im Jahr 1927 eine Beilage der Volksstimme geschrieben, in der er die besondere Leistung des Kollektivs um Johannes Göderitz bei der Planung und dem Bau eines so besonderen Bauwerkes wie der Stadthalle Magdeburg bewertete.

15 Uhr: Bauhausfilme (siehe Sonnabend, 17 Uhr)

15.30 Uhr: AnSpielung, Konzert. Neben den Songstrukturen des Pops, der zupackenden Extrovertiertheit der Rock-Musik und den instrumentalen Soli des Jazz wildert das Sextett aus Magdeburg bisweilen auch in den Gefilden von Funk, Soul, Reggae, Ska und Hip-Hop.

16 Uhr: Rumms, Klatsch, Klapper, Klopf; Mitmachangebot. „Musikalische Spät- erziehung für Almans“, heißt es in der Ankündigung zu diesem Angebot zum Mitmachen und zum Abschluss des Fests der Moderne in der Stadthalle.

Weitere Informationen gibt es auf der Seite des Vereins Kulturanker.