Straßenbau Kurios: Warum eine Magdeburger Straße „Mauselöcher“ erhalten hat
Die Friesenstraße in Magdeburg-Stadtfeld weist seit ihrer umfassenden Sanierung unzählige „Mauselöcher“ im Bordstein auf. Was es damit auf sich hat, erklärt die Stadtverwaltung.

Magdeburg - Die Friesenstraße in Magdeburg-Stadtfeld war über ein Jahr lang eine Baustelle gewesen. Zwischen Goethestraße und Olvenstedter Straße waren zunächst die Städtischen Werke Magdeburg (SWM) im Einsatz, um einen Trinkwasserkanal zu erneuern. Als die Arbeiten beendet waren, folgte der umfassende Ausbau der gesamten Straße inklusive Fahrbahn und Gehwegen. Seit Ende 2021 ist nun bereits wieder Ruhe eingekehrt.
Wer den Blick in Richtung Rinnstein senkt, wird feststellen, dass beim Ausbau eine neue Art von Bordstein verwendet wurde, wie es ihn so bislang selten in der Stadt zu sehen gibt. Und zwar weist er in regelmäßigen, kurzen Abständen kleine Öffnungen auf, die durchaus Mauselöchern ähnlich sehen. Da sie nicht zum Unterschlupf von Nagern dienen werden, bleibt die Frage, wozu diese Form des Bordsteins verwendet wurde.
Einsatz bei geringem Gefälle
Die Antwort darauf gibt Michael Reif, Pressesprecher der Stadtverwaltung. Demnach handelt es sich um sogenannte Hohlbordrinnen, die die Funktion des Bordsteins und der Entwässerung in einem Bauelement vereinen. Sie werden vor allem in jenen Straßen eingebaut, in denen das vorhandene Längsgefälle nicht oder nur zu gering vorhanden ist, wie er erläutert.
Zur Ableitung des Regenwassers von der Straße müsse eine Mindestlängsneigung von 0,4 bis 0,5 Prozent vorliegen. Ist dies nicht gegeben, kommen die Hohlbordrinnen zum Einsatz. In Magdeburg seien diese beispielsweise auch in der Jerichower Straße genutzt worden, wie Michael Reif erklärt.
Kaum Probleme durch Laub
Laut Hersteller soll es bei der Wartung der Borde kaum Probleme mit Laub geben, da dieses vor den Öffnungen liegen bliebe. Sollten Verstopfungen vorkommen, seien diese nicht so gravierend wie bei herkömmlichen Abflüssen.