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Politik Linke-Ratsfraktion will in Magdeburg Familien und Nahverkehr fördern

Bilanz und Ausblick der Stadtpolitik in Magdeburg - Teil 4 mit dem Linke-Duo Nadja Lösch und René Hempel .

07.01.2022, 08:00
Nadja Lösch und René Hempel, die Doppelspitze der Fraktion Die Linke im Stadtrat von Magdeburg, treffen für den Hintergrund ihres Jahresendporträts eine ganz klassische Wahl – das Altstadtpanorama mit Elbe und Dom.
Nadja Lösch und René Hempel, die Doppelspitze der Fraktion Die Linke im Stadtrat von Magdeburg, treffen für den Hintergrund ihres Jahresendporträts eine ganz klassische Wahl – das Altstadtpanorama mit Elbe und Dom. Foto: Uli Lücke

Was ist aus Ihrer Sicht die größte stadtpolitische Herausforderung 2022?

Nadja Lösch: Das wird nach wie vor die Pandemie sein und auch wenn wir das lieber nicht hören wollen: Wir werden gemeinsam weitere Herausforderungen meistern müssen. Hier gilt unsere Aufmerksamkeit vor allem den Familien. Diesen wird gerade am meisten zugemutet.

Welchen Schwerpunkt will Ihre Fraktion 2022 für die Stadtentwicklung setzen?

René Hempel: Wir werden weiterhin darauf hinweisen, dass wir mehr bezahlbaren und sozialen Wohnungsraum benötigen.

Nadja Lösch: Wir werden für Bildungsgerechtigkeit einstehen. Dabei geht es um soziale Teilhabe, die unabhängig vom Geldbeutel der Eltern sein muss. Da leisten zum Beispiel die Kita- und Schulsozialarbeit einen wichtigen Beitrag. Diese muss gesichert und weiter ausgebaut werden.

Über welchen Ratsbeschluss 2021 haben Sie sich besonders gefreut?

René Hempel: Eine Ratsmehrheit ist unserem Vorschlag gefolgt, im Jahr 2022 erneut zu versuchen, das kostenfreie Nahverkehrsticket für Schüler und Schülerinnen umzusetzen.

Welche Ratsentscheidung 2021 hat Sie geärgert?

Nadja Lösch: Die Jugendhilfeplanung. Es gab kaum Beteiligung junger Menschen und es sind viele Fehler gemacht worden, so dass man eigentlich von vorn hätte beginnen müssen.

Junge Menschen erhalten einfach zu wenig Aufmerksamkeit.

Wer ist Ihr Magdeburger oder Ihre Magdeburgerin des Jahres 2021?

Nadja Lösch: Alle Menschen, die während der Pandemie und vorher Großartiges geleistet haben und das weiter jeden Tag tun, haben diesen Titel verdient. Dazu zählen die Mitarbeitenden im Pflege- und Gesundheitswesen, Fachkräfte aus Kitas, Schulen und Horten.

Was war die Panne des Jahres 2021 in Magdeburg?

René Hempel: Die Baustellenkoordination.

Was war Ihr Höhepunkt im Magdeburger Stadtleben 2021?

Nadja Lösch und René Hempel: Es war schön, während des Sommers ein wenig Normalität wieder zu haben. Dazu gehörten zum Beispiel Kulturveranstaltungen vom Tocotronic-Konzert im Elbauenpark bis zur Aufführung im Puppentheater.

Im Juni 2022 tritt Lutz Trümper nach 21 Jahren als Oberbürgermeister ab. Wie bilanzieren Sie seine Amtszeit?

René Hempel: Er hat immer mit aller Kraft für die Dinge gekämpft, von denen er überzeugt war, sie seien richtig. Dafür hat er Respekt verdient, auch wenn man nicht alle seine Ansichten politisch teilen muss.

Was erwarten Sie vom neuen Oberbürgermeister oder von einer neuen Oberbürgermeisterin?

Nadja Lösch: Unterstützungen wie das Bildungs- und Teilhabepaket müssen unbürokratisch bei Familien ankommen. Außerdem müssen die Herausforderungen im Öffentlichen Personennahverkehr angegangen werden. Attraktivität und Pünktlichkeit müssen wieder gesteigert werden.

Was könnte der Höhepunkt 2022 im Stadtleben werden?

René Hempel und Nadja Lösch: Wir freuen uns auf die vielen kulturellen Veranstaltungen, die im neuen Jahr anstehen.

Drei Sätze zum Virus

So beendet Nadja Lösch drei von der Redaktion vorgegebene Halbsätze zum Umgang mit der Corona-Pandemie:

Eine Impfpflicht finde ich dann sinnvoll, wenn das Recht auf Gesundheitsschutz durch eine sich unsolidarisch verhaltende Gruppe gefährdet ist.

Die G-Regeln zum Infektionsschutz erachte ich als zwingend notwendig.

Demonstrationen gegen Corona-Schutzauflagen sind gefährlich, wenn man diese mit gewaltbereiten Rechtsextremisten abhält.

Wünsche und Vorsätze

Von René Hempel:

Den Magdeburgerinnen und Magdeburgern wünsche ich für das neue Jahr vor allem Gesundheit und Kraft, alle persönlichen Herausforderungen zu meistern.

Für die Stadtentwicklung 2022 wünsche ich mir, dass wir mutige, kluge, nachhaltige Wege aus der Krise finden.

Ich habe mir für 2022 vorgenommen, gelassener und (etwas) ruhiger zu werden.

Der Magdeburger Stadtrat

Machtverteilung (Zahl der Mandate): Grüne/future! (11), CDU (10), SPD (10), Die Linke (8), AfD (8), FDP/Tierschutzpartei (6), Gartenpartei/Tierschutzallianz (3).

In der Serie bisher erschienen ist im Teil 1 das Grünen-Duo Madeleine Linke und Olaf Meister , im Teil 2 CDU-Fraktionschef Wigbert Schwenke. Im Teil 3 kam SPD-Fraktionschef Jens Rösler zu Wort. Im Teil 5 wird AfD-Fraktionschef Frank Pasemann die Fragen der Redaktion beantworten.