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LuftrettungRettungshubschrauber braucht erste Hilfe

Rettungshubschrauber Christoph 36 musste nach einer Havarie in Magdeburg am Boden bleiben. Die Notfallversorgung war gesichert.

Von Stefan Harter 14.12.2018, 14:42

Magdeburg l Normalerweise ist der Rettungshubschrauber Christoph 36 für Menschen in Not da. Doch am Freitag brauchte das Fluggerät selbst erste Hilfe, weil es beim Landeanflug einen Baum touchiert hatte und dadurch ein Rotorblatt beschädigt worden war.

Vom Klinikum Olvenstedt war der Hubschrauber bereits am Donnerstagnachmittag wegen einer Reanimation zum nahegelegenen Bruno-Taut-Ring geflogen. Beim Anflug auf eine Grünfläche stand ein kleines Bäumchen im toten Winkel von Pilot und Rettungsassistent, erklärt Petra Hentschel, Sprecherin der DRF Luftrettung, auf Volksstimme-Nachfrage.

Die leichte Berührung hatte bereits ausgereicht, um eines der vier Rotorblätter so schwer zu beschädigen, dass ein Weiterflug unmöglich wurde. „Von außen war kein Schaden sichtbar, aber die Technik im Inneren war zerstört“, sagt Pilot Marco Cramme. Solch eine Kollision komme nur alle paar Jahre deutschlandweit vor, meint er.

Aus Sicherheitsgründen mussten deshalb alle vier Rotorblätter ausgetauscht werden. Dazu kam am Freitag DRF-Techniker Tino Gittel nach Magdeburg, um Marco Cramme bei den Reparaturarbeiten zu unterstützen. Über Nacht war der außer Gefecht gesetzte Helikopter der Luftrettung von einem Sicherheitsdienst bewacht worden.

Die Notfallversorgung sei aber abgesichert gewesen, versichert die DRF-Sprecherin. Nicht nur für Havarien, wie in diesem Fall, sondern auch für regelmäßige Wartungsarbeiten und geplante Reparaturen gibt es Ersatzhubschrauber, sagt Petra Hentschel. Insgesamt gibt es 29 Stationen der Luftretter in Deutschland, für die mehr Hubschrauber als Einsatzmaschinen zur Verfügung stehen. Für Magdeburg war ein Ersatz aus Halle überführt worden.

Nach erfolgter Reparatur gab es gestern noch eine technische Überprüfung der Maschine sowie einen Testflug. Ab heute soll Christoph 36 dann wieder einsatzbereit sein, erklärt Petra Hentschel.

Seit 1992 sind die Luftretter in Olvenstedt stationiert und übernehmen von Sonnenauf- bis -untergang Notfälle und Intensivtransporte.