Sanierung von Festungsanlagen Magdeburg-Besucher im Ravelin 2 ausgebremst
Die mediale Aufmerksamkeit zur Eröffnung des Ravelin 2 in Magdeburg hat auch das Interesse für Besuche noch einmal verstärkt. Doch es gibt ein Problem: Für 3 Millionen Euro saniert, kann die Anlage nur am Wochenende geöffnet werden. Werktags stehen Besucher vor verschlossener Tür.

Magdeburg - 3 Millionen Euro hat die Sanierung des Ravelin 2 in der Altstadt gekostet und es ist als Zeugnis Magdeburger Festungsgeschichte ein Vorzeigeobjekt geworden. Vorzeigbar ist es aktuell allerdings nur begrenzt, wie Rüdiger Stefanek als Vorsitzender des Sanierungsvereins Ravelin 2 im jüngsten Kulturausschuss berichtete. Der Verein hatte sich um die Sanierung der Anlage bemüht.
Mit einem Jahr Bauzeit sei ein umfangreiches Programm absolviert worden, wie Rüdiger Stefanek erklärte. Er bedauert, dass die hilfreiche und dankenswerte Betreuung der Ausstellung mit Kräften der Gesellschaft für Innovation, Sanierung und Entsorgung (Gise) nicht mehr zur Verfügung stehe. Die Anlage sei bis auf einen Ruhetag pro Woche täglich geöffnet gewesen.
„Im Sommer standen die Leute reihenweise vor der Tür“, erzählt der Chef des Sanierungsvereins. Der Verein könne eine durchgängige Öffnung nicht allein stemmen, sondern nur sonnabends und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Jede zusätzliche Öffnungsmöglichkeit darüber hinaus würde schon helfen.
Gise-Kräfte müssen sich Betreuung auch zutrauen
Die Gise ist ein Unternehmen, das sich im Bereich der Arbeitsförderung etabliert hat. Woran es liegt, dass keine Kräfte mehr für die Betreuung der Ausstellung zur Verfügung standen, konnte im Ausschuss nicht beantwortet werden.
Auf Volksstimme-Anfrage berichtet Gise-Geschäftsführerin Anett Schmidt, dass der Sanierungsverein des Ravelin 2 jedes Jahr mit auf der Prioritätenliste stehe, sowohl für die Grünpflege als auch für die Betreuung der Ausstellung.
Die Menschen, die über die Gise eine Arbeitsgelegenheit als 2-Euro-Jobber erhalten, müssten sich die Betreuung der Ausstellung aber auch zutrauen. Sie versprach, dass das Ravelin 2 auch in diesem Jahr wieder auf der Liste steht und hofft, dass für das neue Jahr jemand Passendes gefunden wird. Die Prioritätenliste erstellen die Stadt, das Jobcenter, die Gise und die AQB gemeinsam.
Lösungsvorschlag: Kooperation mit Urania
Im Kulturausschuss gab es noch einen anderen Lösungsvorschlag: Der Sanierungsverein könnte Kontakt zur Urania aufnehmen, schlug die ehemalige Stadtführerin Ursula Hartmann vor, die an der Sitzung teilnahm. Mit der Urania könnten vielleicht sogar schon über den Winter Stadtführer geschult werden und ab März Führungen angeboten werden.
Die Urania, die beispielsweise auch Führungen zum Wasserstraßenkreuz unternimmt, kann sich eine Kooperation sehr gut vorstellen, sagte Roland Mackowiak auf Nachfrage, der sich freuen würde, darüber mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen und sich hinsichtlich zeitlicher und personeller Kapazitäten abzustimmen.