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  7. Bruttolohn-Entwicklung und Einkommensvergleich: Magdeburgs Lohnentwicklung bis 2021

Finanzen Großer Gehaltsvergleich: Wo Magdeburg beim Bruttolohn liegt

Der durchschnittliche Verdienst unterscheidet sich je nach Region deutlich. So ist die Lage in Magdeburg.

Von Martin Rieß Aktualisiert: 09.01.2024, 11:19
Die durchschnittlichen Bruttolöhne und -gehälter innerhalb des Landes sind ungleich verteilt.
Die durchschnittlichen Bruttolöhne und -gehälter innerhalb des Landes sind ungleich verteilt. Foto: Martin Rieß

Magdeburg. - Magdeburg lag 2021 bei den Bruttolöhnen und -gehältern im Landesvergleich der Landkreise und kreisfreien Städte Sachsen-Anhalts mit 34.048 Euro pro Jahr und Arbeitnehmer auf dem dritten Rang. Das geht aus den Zahlen des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung“ hervor, in dem die Statistikbehörden aus Bund und Ländern sowie das Statistische Amt Wirtschaft und Kultur der Landeshauptstadt Stuttgart als Vertretung des Deutschen Städtetages zusammenarbeiten.

Lohn und Gehalt: So ist die Lage in Sachsen-Anhalt

Die benachbarten Landkreise Börde, Jerichower Land, Salzlandkreis und Anhalt-Bitterfeld sind mit 32.665, 31.913, 31.641 beziehungsweise 31.476 Euro je Einwohner und Jahr im vorderen Mittelfeld mit dabei – siehe Infografik.

Bruttolöhne und -gehälter in Sachsen-Anhalt.
Bruttolöhne und -gehälter in Sachsen-Anhalt.
Grafik: MRM/Büttner

Der Vergleich innerhalb von Sachsen-Anhalt sagt freilich noch nichts darüber aus, wie die Landkreise und kreisfreien Städte Sachsen-Anhalts im gesamtdeutschen Vergleich dastehen. Denn auch wenn das Grundgesetz die Schaffung von gleichen Lebensbedingungen in der gesamten Bundesrepublik als Ziel nennt – schon vor der Wende 1990 hatte es zwischen den Bundesländern markant Unterschiede zwischen den Regionen in Deutschland gegeben.

Mit dem Beitritt der Bundesländer im Osten hatte es hier noch einmal eine Veränderung gegeben, da sich aufgrund der hier zunächst gezahlten niedrigeren Löhne und Gehälter die früheren Schlusslichter auf einmal im Mittelfeld wiederfanden.

In Wolfsburg 80 Prozent mehr Gehalt

In den vergangenen Jahren hatten die sogenannten neuen Bundesländer zwar spürbar aufgeholt – doch nach wie vor bilden sie im deutschlandweiten Vergleich die Schlusslichter. So liegt Sachsen-Anhalt mit einem Durchschnitt von 32.443 Euro je Arbeitnehmer und Jahr 5745 Euro unter dem Bundesschnitt von 38.188 Euro. Mit 61.200 Euro pro Jahr liegt das niedersächsische Wolfsburg im Bundesvergleich der Landkreise und kreisfreien Städte übrigens an der Spitze.

Damit verdient man in der Stadt mit der Konzernzentrale des VW-Konzerns im Schnitt 27.152 Euro mehr als in der keine 90 Kilometer entfernten sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt Magdeburg. Im Schnitt gibt es damit in der Stadt in Ostniedersachsen rund 80 Prozent mehr Löhne und Gehälter als in Magdeburg.

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Unter den ersten Fünf der Landkreise und kreisfreien Städte Deutschlands finden sich hinter Wolfsburg auch der Landkreis München mit 53.558, Ingolstadt mit 52.602, die Landeshauptstadt München mit 52.572 sowie Frankfurt am Main mit 51.604 Euro im Schnitt pro Jahr und Arbeitnehmer. Auf der anderen Seite der Liste stehen derweil keineswegs Landkreise und kreisfreie Städte in Ostdeutschland.

Mit der Südwestpfalz mit 27.723 und dem Landkreis Trier-Saarburg mit 28.168 Euro pro Jahr und Arbeitnehmer bilden zwei Kreise in Rheinlandpfalz die deutschlandweiten Schlusslichter. An drittletzter der Stelle steht mit einem Wert von 28.415 Plön in Schleswig-Holstein, auf dem viert- und fünftletzten Platz folgen mit den Landkreisen Wittmund und Aurich und Werten von 28.522 beziehungsweis 28.622 Euro Durchschnittslohn pro Jahr zwei Gebiete in Niedersachsen.

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Bruttolöhne und -gehälter enthalten die von den im Inland ansässigen Betrieben geleisteten Löhne und Gehälter der beschäftigten Menschen vor Abzug der Lohnsteuer und der Sozialbeiträge der Arbeitnehmer sowie Sachleistungen, die ihnen unentgeltlich oder verbilligt zur Verfügung gestellt werden, so die Definition der Statistiker.

Anstieg der Bruttolöhne über die Jahre

Seit 2000 sind die Bruttolöhne und -gehälter in der Region deutlich gestiegen. So lag sie im Jahr 2000 in Magdeburg im Schnitt bei 20.155 und damit 13.893 Euro unter dem Wert von 2021. In Anhalt-Bitterfeld betrug die Steigerung 12.687 Euro, im Jerichower Land 13.995 Euro, im Landkreis Börde 13.260 und im Salzlandkreis 12.496 Euro.

In ganz Deutschland lag die Steigerung im Schnitt bi 13.094 Euro. Während Länder wie Baden-Württemberg, Bayern und Hamburg auch die ostdeutschen Werte übertreffen, liegen Länder wie Niedersachsen und Schleswig-Holstein weit unter dem Bundesschnitt. Mit 9.985 Euro erreichte die Steigerung im Saarland den niedrigsten Wert.

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Die Krisen der vergangenen Jahre sind in den Werten in Magdeburg und Umgebung nicht abzulesen. Andernorts waren Bruttolöhne und -gehälter zwischenzeitlich sogar gesunken – im Raum Magdeburg war ein ungebrochenes Wachstum zu verzeichnen.