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Elektromobilität Magdeburg: Verwaltung will ihren Fuhrpark umrüsten

Die Fahrzeugflotte der Magdeburger Verwaltung besteht zu großen Teilen noch aus Verbrennern. Diese sollen nach und nach durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden.

Von Sabine Lindenau 19.10.2023, 05:10
In Magdeburg gibt es wie hier an der Ernst-Reuter-Allee Ladesäulen. Auch die Stadt will ihre Fahrzeugflotte umrüsten.
In Magdeburg gibt es wie hier an der Ernst-Reuter-Allee Ladesäulen. Auch die Stadt will ihre Fahrzeugflotte umrüsten. Foto: Sabine Lindenau

Magdeburg. - Weg von Fahrzeugen mit Diesel- oder Benzinantrieb, hin zu Elektromobilität: Das hat sich auch die Landeshauptstadt auf die Fahnen geschrieben. Von der vorbereiteten Drucksache, die einen Grundsatzbeschluss im Stadtrat bewirken möchte, hat die Linksfraktion vermutlich nichts mitbekommen. Oder diese ging ihr nicht weit genug, da sie sich nur auf die Verwaltungsflotte bezieht und Müllautos und andere Wagen der Eigenbetriebe außen vor lässt. Die Linke hat im Stadtrat einen eigenen Antrag eingebracht.

Doppelte Arbeit

Mehrheitlich überwies der Stadtrat den Antrag der Linken mit dem Kurztitel „Kommunales Fuhrparkmanagement“ zur weiteren Beratung in die Ausschüsse. Was bei Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) für Kopfschütteln sorgte. „Das ist unnötig“, kommentierte sie die Entscheidung mit Verweis darauf, dass die Verwaltung ja bereits eine Drucksache erarbeitet habe. „Vielleicht hätte ich es vorher sagen sollen“, resümierte sie mit Blick auf doppelte Arbeit. Schließlich müssen nun beide Papiere in diversen Ausschüssen besprochen werden.

Die Verwaltung möchte einen Grundsatzbeschluss zur Elektromobilität für den städtischen Fuhrpark auf den Weg bringen. Dieser beinhaltet verschiedene Aspekte. Immer im Hinblick darauf, bereits 2035 Klimaneutralität in Magdeburg zu erreichen. In den zurückliegenden Jahren hat die Stadt ihre Flotte langsam von Verbrennern auf Elektrofahrzeuge umgestellt. So besteht der Fuhrpark aus 16 Elektrowagen, 24 Wagen mit Erdgasantrieb, 22 mit Benzin- und 40 mit Dieselantrieb. Darin enthalten sind aber ausschließlich Fahrzeuge der Verwaltung, nicht aber die der Eigenbetriebe.

Ob jene, die eine jährliche Laufleistung von 5000 Kilometern nicht überschreiten, wirklich gebraucht würden, soll auch mit Blick auf die angespannte Haushaltslage analysiert werden.

Mit der Umstellung auf E-Mobilität geht auch die Schaffung der notwendigen Ladeinfrastruktur einher. Auch hier hat die Verwaltung Pläne in der Schublade. Ab 2025 sollen jährlich 20 000 Euro investiert werden, um das Netz weiter auszubauen.

An Eigenbetriebe denken

Die Linksfraktion will mit ihrem Antrag von der Verwaltung erfragen, wie das Fuhrparkmanagement derzeit organisiert ist und welche Schritte unternommen werden, „um nachhaltigen Aufgabenstellungen der Zukunft im Zeichen von Verkehrswende und Elektromobilität“ zu begegnen. Dabei sollen auch die Flotten der Eigenbetriebe und Gesellschaften mit bedacht werden – was in der Drucksache der Stadt fehlt. Die Linke wünscht sich eine zentrale Steuerung sämtlicher Fahrzeuge. „So können doppelte Aufwände vermieden und Prozesse effizienter eingerichtet werden“, heißt es. „Dies kann langfristig zu einer Senkung der kommunalen Fuhrparkkosten führen“, ist die Linksfraktion überzeugt. Sowohl Drucksache der Stadt als auch Antrag der Linken werden demnächst in den Ausschüssen beraten, bevor der Stadtrat Entscheidungen trifft.