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Verkehr Magdeburger Ampeln werden schlauer für schnelle Busse und Straßenbahnen der MVB

Ein Qualitätsmerkmal für den öffentlichen Personennahverkehr ist seine Schnelligkeit. Neue Technik soll in Magdeburg die Alternative zum Auto vorwärtsbringen.

Von Martin Rieß 28.12.2021, 19:31
An den Ampeln sollen die Bahnen der MVB noch stärker bevorrechtigt werden.
An den Ampeln sollen die Bahnen der MVB noch stärker bevorrechtigt werden. Foto: Martin Rieß

Magdeburg - Mit der Straßenbahn an einer Ampel zu warten - jüngere Menschen würden das wohl „voll 80er“ nennen. Sprich: Das ist mit Blick auf die Forderung nach einem modernen und konkurrenzfähigen öffentlichen Personennahverkehr nicht mehr zeitgemäß. Und in Magdeburg scheint jetzt Bewegung in die Sache zu kommen.

Denn zwar haben die Straßenbahnen dank eines schon ein wenig in die Jahre gekommenen Systems an vielen Stellen schon Vorrang. Doch oft müssen sie trotzdem noch an Ampeln wenigstens kurz stoppen.

Pilot für MVB im Magdeburger Stadtzentrum

Mit einem Pilotprojekt ab April 2022 an der Kreuzung Breiter Weg/Danzstraße soll laut einem Konzept des Technikanbieters, der Leipziger Firma Yunex, getestet werden, ob neue Technik eine Verbesserung bringen kann. Wie das Magdeburger Tiefbauamt berichtet, sind dafür inzwischen die Grundlagen geschaffen worden: Die ein wenig sperrig als Lichtsignalanlagen-Verkehrsrechnersystem bezeichnete Steuerung der Ampeln in der Stadt lässt seit einigen Monaten eine Kopplung mit dem Rechner der Magdeburger Verkehrsbetriebe, in dem die aktuellen Standorte der Busse und Straßenbahnen erfasst sind und von dem diese Informationen in die elektronischen Fahrpläne an Haltestellen und im Internet eingepflegt werden, zu.

Und mehr noch: Lizenzen für die Beschleunigung gibt es kostenfrei dazu. Um die einzelnen Ampeln anzupassen, muss die Verwaltung dennoch in die Stadtkasse greifen: Rund 140.000 Euro wird das kosten. Unter anderem sollen auch Baustellen berücksichtigt werden. Die Summe relativiert sich vor dem Hintergrund, als dass damit die bislang genutzten Messbaken ausrangiert werden können.

Auch Busse sollen profitieren

Während in Magdeburg bereits alle Ampeln, an denen Straßenbahnen fahren, umgestellt werden können, ist dies bei den Ampeln an den Strecken der Busse bei drei Vierteln der Fall.

Die Landeshauptstadt wird mit der Umstellung auf ein bewährtes System zurückgreifen. Im Einsatz ist es bereits in Leipzig und in Dresden.

Offene Fragen zu Magdeburger Bedürfnissen

Und doch wird es kaum möglich sein, die neue Ampelsteuerung ohne Weiteres und ohne Anpassungen in Magdeburg aufzuschalten. Es werden der Pilotversuch und individuelle Anpassungen nötig sein, wie auch eine Liste mit zu klärenden Punkten zeigt. So muss abgesichert werden, dass die Fahrzeuge in der nach Fahrplan richtigen Reihenfolge an den Ampeln freie Fahrt bekommen. Dies ist wichtig, um die in den Fahrplänen hinterlegten Umsteigemöglichkeiten gewährleistet werden.

Auch muss ermittelt werden, was die optimalen Zeitpunkte an den unterschiedlichen Ampeln sind, um die Strecke freizugeben - und die Strecke entsprechend für den kreuzenden Verkehr zu sperren. Als Kriterium könnte hier das Schließen der Türen genutzt werden.