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Weltgartenschau Magdeburger bauen Bambus-Kubus für Taiwan

Im Elbauenpark Magdeburg steht eine neue Bambusskulptur. Sie zeigt ein Modell des deutschen Beitrags zur Weltgartenausstellung in Taiwan.

Von Martin Rieß 04.09.2018, 13:02

Magdeburg l In der taiwanesischen Metropole Taichung findet vom 3. November 2018 bis 24. April 2019 die World Flora Expo statt, zu der rund zehn Millionen Besucher erwartet werden. Der Magdeburger Verein Kulturanker gestaltet den deutschen Beitrag unter dem Titel "Floral Frame to Time".

Im Magdeburger Elbauenpark wurde deswegen unweit der Seebühne am 4. September 2018 ein etwa zwei Meter hohes Modell des Pavillons eingeweiht, der von den Magdeburgern in Taiwan gebaut wird.

Es handelt sich um eine Bambuskonstruktion, in deren Mitte eine Skulptur platziert wird. An den Wänden befinden sich Tafeln, die von Künstlern gestaltet wurden. Um das Modell in Magdeburg sind Blumen gepflanzt – das Original, das auf einer Fläche von sechs mal sechs Metern fünf Meter in die Höhe reichen wird, werden duftende Kräuter gepflanzt.

Unter anderem soll mit der Wahl der Pflanzen, mit der Bauform und mit der Integration der Besucher in die Skulptur an das Bauhaus erinnert werden, dessen Gründung vor 100 Jahren im kommenden Jahr gefeiert wird. Der Original-Kubus in Taiwan soll eine Fläche von sechs mal sechs Metern umfassen. Er reicht fünf Meter in die Höhe und wird sich auf einem rund 300 Quadratmeter großen Areal befinden, das unter der künstlerischen Leitung von Stephan Murer gestaltet wird.

Stephan Murer sagt: „Der Kubus soll an den Roten Würfel erinnern.“ Dieser war ein erster nicht umgesetzter Entwurf des Bauhauses in Weimar aus dem Jahr 1923 für ein experimentelles Wohnhaus. Der Entwurf stammte von Farkas Mólnar.

Da florale Kunst in der Bauhausepoche nur eine untergeordnete Rolle spielte, setzen die Magdeburger mit ihrem Beitrag zur Weltgartenausstellung auf den Kaktus. Dieser spielte für mehrere Bauhauskünstler durchaus eine Rolle. Und da der Garten mehr der Versorgung der Menschen als dem bloßen Schmuck dienen sollte, wird der Magdeburger Kubus mit Pflanzen umrahmt, die mit Unterstützung der St.-Hildegard-Association ausgewählt wurden. Während das Magdeburger Modell von Blumen umrahmt ist, stehen in Taiwan duftende Kräuter im Vordergrund. „Die duftenden Pflanzen sollen auf die Sinne der Besucher wirken und den Gedanken der Versorgung aus dem Hausgarten aufgreifen“, erläutert Stephan Murer.

Angesichts der großen Zahl der erwarteten Besucher auf der Weltgartenausstellung gibt es für die Magdeburger neben der Unterstützung durch das gastgebende Taichung auch Geld vom Bund. 50 000 Euro fließen aus dem Außenamt für den deutschen Beitrag für die Ausstellung. Katrin Budde (SPD) ist Vorsitzende des Kulturausschusses des Bundestags und sagt: „Es ist wichtig, gerade solche Initiativen zu unterstützen. Ich sehe den Magdeburger Beitrag als wichtige Chance auch für die Region, auf sich aufmerksam zu machen.“