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Veranstaltung „Mama geht tanzen“: Brauchen Mütter eine eigene Partyreihe?

Noch vor der Premiere von „Mama geht tanzen“ in Magdeburg am Freitag ist bereits eine zweite Auflage der Veranstaltung speziell für Frauen geplant. Party nur für Mamas: Super Idee oder antifeministisch?

Von Michaela Schröder 06.03.2024, 05:50

Magdeburg. - Endlich wieder ausgelassen feiern und tanzen: Die Partyreihe „Mama geht tanzen“ bietet Müttern die Möglichkeit, wieder auszugehen. Am Freitag soll das Event auch erstmals in der Factory stattfinden, organisiert von der Berlinerin Julia Wolf. Die Tickets sind bereits vergriffen.

Die Nachfrage ist so groß, dass für den 12. April schon eine zweite Auflage geplant ist – noch vor der Premiere. Wie genau eine Party nur mit Mamas aussieht? Für den gewöhnlichen Clubbesucher beginnt sie deutlich früher als gewohnt. „Mama geht tanzen“ startet um 20 Uhr und endet gegen 23 Uhr.

„Mama geht tanzen“: Party von 20 bis 23 Uhr

Das Konzept stößt auf positive Resonanz. Doch braucht es solche Angebote in der heutigen Zeit? Veranstalterin Julia Wolf sagt: „Ja.“ Der Bedarf sei da. „In unserem Fall war es der Bedarf einer stillenden Mutter, auch mal wieder wie früher mit ihren Freundinnen tanzen gehen zu können. Dies ist schlichtweg so gut wie unmöglich zu einer Uhrzeit nach 0 Uhr. In meinem Fall ist der Bedarf durch meine zwei Kleinkinder und dem daraus entstandenen permanenten Schlafentzug entstanden. Ich bin einfach zu müde, um um 1 Uhr nachts regelmäßig tanzen zu gehen. Und es ist auch so, dass meine Kids mich einfach auch nicht ausschlafen lassen am nächsten Tag, sobald sie mitbekommen, dass auch ich zu Hause bin “, erzählt die 40-Jährige.

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Die Geburt eines Kindes verändere viel – Mamas müssten sich oft neu finden. Partys wie „Mama geht tanzen“ können dabei aus einem einfachen Grund helfen: „Weil sie einen Raum fast nur für Mütter bieten, wo jede deinen Alltag kennt, so fühlt wie du selbst“, so Julia Wolf.

Mehr Angebote für Eltern und deren Bedürfnisse

Auch der Verein Fraueninitiative befürwortet das Konzept und bietet am 23. März ein ähnliches Party-Format unter der Überschrift „fem|tanz|bar“ an. Es ist bereits die dritte Veranstaltung dieser Art für Frauen und Personen mit unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten. „Wir finden Partys, die speziell für Frauen und/oder Mütter unterstützenswert, da solche Veranstaltungsformate Schutzräume für die Frauen bieten, einfach mal ausgelassen zu tanzen und sich auszutauschen“, erklärt Kirsten Mengewein vom Verein.

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Auch Magdeburgs Gleichstellungsbeauftragte Heike Ponitka begrüßt das Engagement und findet das Konzept gut und hofft, dass es sich etabliert. „Eltern brauchen Angebote und Räume, um aktiver Teil der Stadtgesellschaft zu sein. Die Partyreihe ,Mama geht tanzen’ füllt eine Lücke“, so Heike Ponitka auf Volksstimme-Nachfrage. Sie wünscht sich mehr spezielle Angebote für Eltern und deren Bedürfnisse.

Ursprünglich kommt das Konzept „Mama geht tanzen“ aus Nordrhein-Westfalen. Die Idee entstand bei den Initiatorinnen Anna Schumacher-Stolina und Andrea Rücker „aus dem eigenen Bedürfnis heraus“. Beide haben selbst Kinder und wollten mal wieder tanzen gehen – zu familientauglichen Zeiten.