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Kinderbetreuung Marode Magdeburger Kita: Ist eine Sanierung bei laufendem Betrieb möglich?

Eine Kita in Magdeburg sollte eigentlich saniert werden. Doch nun wird sie doch noch zur Kinderbetreuung gebraucht. Kann dort auch bei laufendem Betrieb gebaut werden?

Von Stefan Harter 24.01.2024, 05:15
Eine Magdeburger Kita ist dringend sanierungsbedürftig, wird nun aber doch noch zur Kinderbetreuung gebraucht.
Eine Magdeburger Kita ist dringend sanierungsbedürftig, wird nun aber doch noch zur Kinderbetreuung gebraucht. Foto: Stefan Harter

Magdeburg - Eigentlich sollte das alte Kindergartengebäude in der Georg-Singer-Straße im Magdeburger Stadtteil Neustädter Feld nach Jahren des Stillstands zeitnah saniert werden. Die Einrichtungen Kuschelbären und Feldmäuse, die sich mittlerweile zur neuen Kita Farbklecks zusammengeschlossen haben, waren dafür in ein Ausweichquartier in Stadtfeld umgezogen.

Doch weil dann gravierende Baumängel an der Kita Schlupfwinkel am Neustädter See festgestellt wurden, musste diese dort raus und in den ebenfalls sanierungsbedürftigen DDR-Bau im Neustädter Feld ziehen. In wenigen Wochen werden alle Gruppen dort vereint sein. Die Planungen für einen Neubau am eigentlichen Standort Victor-Jara-Straße laufen, aktuell wird über eine Variante zur Umsetzung entschieden.

SPD-Stadträtin schlägt Sanierungsarbeiten während der Sommerferien vor

Doch was wird aus der Georg-Singer-Straße? SPD-Stadträtin Julia Brandt hatte in einem Antrag einen Sanierungsplan für das Gebäude gefordert und notwendige Bauarbeiten beispielsweise in der Schließzeit während der Sommerferien angeregt.

In einer Stellungnahme für den Stadtrat erklärt Hagen Reum, Leiter des zuständigen Eigenbetriebs Kommunales Gebäudemanagement, dass die Verwaltung davon gar nichts hält. „Wir schätzen eine Teilsanierung im Bestand bei laufendem Betrieb als äußerst kritisch ein“, teilt er mit. Staub, Dreck und Baulärm ließen sich schließlich nicht vermeiden und würden für Einschränkungen im Kita-Betrieb und auch bei den Bauarbeiten sorgen.

Zeiten zum Schlafen und Essen werden durch Bauarbeiten gestört

Im Schulbereich habe man damit zwar bereits Erfahrungen gemacht, für kleine Kita-Kinder sei dies aber „finanziell und ethisch“ nicht vertretbar, so Reum. „Der Ablauf in einer Kita mit den festen Schlafens- und Esszeiten ist für parallele Bautätigkeiten ungeeignet“, stellt er fest. Zudem wäre eine höchstens 14-tägige Schließzeit in den Sommerferien kaum ausreichend für eventuelle Bautätigkeiten.

Im Vorfeld des Einzugs der Schlupfwinkel-Kinder wurden einige dringende Modernisierungsarbeiten durchgeführt. Wie lange sie in ihrem Ausweichquartier bleiben, ist offen. Dass der Farbklecks in Stadtfeld bleiben darf, wurde allerdings bereits entschieden.