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Feuer am Barleber See Nach drittem Brand auf Magdeburger Campingplatz: Die Angst schläft mit

Nachdem es zum dritten Mal innerhalb eines Monats auf dem Campingplatz am Barleber See in Magdeburg gebrannt hat, sind die Nutzer in großer Sorge.

Von Stefan Harter 05.09.2024, 06:10
Mittlerweile haben zum dritten Mal Wohnwagen auf dem Campingplatz am Barleber See in Magdeburg  gebrannt.
Mittlerweile haben zum dritten Mal Wohnwagen auf dem Campingplatz am Barleber See in Magdeburg gebrannt. Foto: Stefan Harter

Magdeburg - „Bescheiden“ gehe es ihnen, sagen Hans-Dieter und Brigitte Lampe. Wobei sie eigentlich ein noch deutlicheres Wort benutzen, um ihre Situation zu beschreiben. Sie sind seit über 30 Jahren Dauercamper am Barleber See in Magdeburg und machen sich spätestens seit der Nacht zum 4. September 2024 größte Sorgen.

Denn unmittelbar neben ihrem kleinen Idyll brach gegen 2.45 Uhr ein Feuer am Wohnwagen der Nachbarparzelle aus. Als ein mit Luft gefülltes Paddelboard mit lautem Zischen durch die heißen Flammen zerstört wird, realisiert Hans-Dieter Lampe, was gerade passiert. Er sprintet los und löscht den noch nicht sehr hoch auflodernden Brand aus eigenen Kräften. Seine Frau ruft derweil Feuerwehr und Polizei, die sofort zum Barleber See eilen – zum mittlerweile dritten Feuer innerhalb von weniger als vier Wochen.

Verdacht auf Brandstiftung: Polizei sucht möglichen Täter per Hubschrauber

Diesmal wird auch ein Hubschrauber angefordert, der die Umgebung überfliegt. Das Ziel: mögliche Verdächtige entdecken. Denn angesichts der Häufung der Fälle geht die Polizei von Brandstiftung aus. Der Verdacht besteht, bestätigt ein Sprecher. Am Morgen danach sind weitere Beamte vor Ort und untersuchen den Brandort. Auch ein Spürhund kommt zum Einsatz, um gegebenenfalls eine Fährte aufzunehmen.

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Für die beiden Dauercamper vom Barleber See ist an Schlaf inzwischen kaum noch zu denken. „Man hört jedes Geräusch“, sagt Brigitte Lampe. Was, wenn es ein nächstes Mal gibt und dann jemand im Wohnwagen ist, fragen sich sicher nicht nur die Lampes. Diesmal gab es dank ihnen nur leichte Schäden. Bei den anderen beiden Bränden wurden mehrere Wohnwagen beschädigt oder zerstört – alle drei Orte befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft.

Sorge vor dem baldigen Ende der Saison am Barleber See

An Zufälle glaubt Helmut Bresch, Vorsitzender des Campingplatz-Vereins, längst nicht mehr. Für ihn gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder kommt jedes Mal jemand von außen auf den Platz – oder es ist jemand von vor Ort. Doch daran will er eigentlich gar nicht denken.

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Denken muss der Vorstand aber daran, wie es vor allem nach dem Ende der laufenden Saison Anfang Oktober weitergeht. Dann ist theoretisch kaum jemand mehr draußen am See und die Gefahr eines um sich greifenden Feuers umso größer – für den Fall, dass der mutmaßliche Brandstifter noch einmal zuschlägt.

Campingplatz-Verein erwägt Beauftragung von Wachdienst

„Wir werden geeignete Maßnahmen ergreifen“, sagt Helmut Bresch. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, dass es eine „Platzwache“ aus Freiwilligen gibt, die auch in der kalten Jahreszeit vor Ort ist und ein Auge auf das Areal hat. Selbst die Beauftragung eines Wachdienstes sei eine Option, meint der Vereinschef.

Das Polizeirevier Magdeburg sucht nach dem jüngsten Brand nun aktiv nach Zeugen. Wer Hinweise zu der Brandserie auf dem Campingplatz geben kann, soll sich unter dem Stichwort „Brand Barleber See“ unter Telefon 5463295 melden.