Klosterbergegarten Nach Kritik: Elbeweg in Magdeburg soll noch 2022 geflickt werden
Sperrung und Rückbau an einer Wegstrecke entlang der Elbe im Klosterbergegarten in Magdeburg sorgte im Juni 2021 für Empörung. Jetzt gibt es genauere Informationen, was möglichst noch 2022 saniert werden soll.

Magdeburg - Die Absperrungen sind längst wieder verschwunden, dennoch klafft weiter eine Lücke hin zu dem Asphaltstreifen am Ufer der Elbe. Trampelpfade ebnen einen Weg dorthin.
Im Juni vor einem Jahr waren Bauarbeiter am Klosterbergegarten angerückt, um das Anschlussstück auf Höhe der Sternbrücke herauszunehmen. Dazu wurden Sperrbaken und Sperrschilder als Signal für ein Nutzungsverbot aufgestellt.

Das betroffene Wegstück ist selbst kein Teil der offiziellen Routen in der historischen Parkanlage, welche einst zwischen 1824 bis 1834 von Lenné angelegt wurde und unter Denkmalschutz steht. Vielmehr wurde der Weg zum Wiederaufbau der Sternbrücke errichtet. Daher auch die geradlinige Führung, die im Kontrast zu den geschwungenen Passagen im Klosterbergegarten verläuft.
Gleichwohl war der Aufschrei groß, als die Wegeverbindung plötzlich gekappt wurde. Die vielen Nutzer hatten sich an den Doppelweg am Elbufer gewöhnt.
Angebote sind zu teuer, Vergabe wird aufgehoben
Auch im Stadtrat wurde Empörung laut. Der Baubeigeordnete Jörg Rehbaum kündigte daraufhin die Schaffung eines alternativen, ebenfalls elbnahen Weges, der besser zum Flächendenkmal Klosterbergegarten passen solle, an. Inzwischen sind die Planungen konkret geworden. In einer jüngsten Vorlage für den Stadtrat informiert die Stadtverwaltung darüber.
Um eine möglichst zeitnahe Durchführung noch im Jahr 2022 realisieren zu können, hatte die Stadtverwaltung Haushaltsmittel für den Wegebau akquiriert und eine Ausschreibung erstellt.

Problem: Die beiden Angebote, die darauf eingingen, wiesen mit circa 225.000 Euro und 254.500 Euro (jeweils Brutto) „enorme Preisdifferenzen zur Kostenberechnung“ auf. Also sei die Vergabe durch die Zentrale Vergabestelle aufgehoben worden, heißt es aus dem Rathaus.
Folglich wurde eine Alternative gesucht. In Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde konnte eine „Interimslösung“ erarbeitet werden. Das langfristige Ziel einer kompletten Umgestaltung des Weges werde dadurch nicht berührt, heißt es.
Was soll passieren? „Die Lage des Weges bleibt, wie in der ursprünglichen Planung, bestehen. Die beiden grundhaft auszubauenden Anschlussbereiche an das vorhandene Wegenetz des Klosterbergegarten werden in einer Breite von 2,20 Meter mit wassergebundener Wegedecke und Stahlbandeinfassung hergestellt“, formuliert Jörg Rehbaum.
Schäden im vorhandenen Asphalt sollen ebenfalls durch eine wassergebundene Wegedecke ersetzt werden, „indem der Asphalt bis auf das vorhandene Natursteinpflaster heruntergefräst wird“. Bei Schäden am Rand soll der Weg auf 2,20 Meter eingeengt und mit 20 Zentimeter Oberboden angedeckt werden, heißt es.

Darüber hinaus soll die Schwarzdecke des Weges im östlichen Bereich analog der Denkmalgenehmigung auf einer Länge von circa 60 Meter zurückgebaut und mit Oberboden und Rasensaat renaturiert werden.
Die Umsetzung soll möglichst noch 2022 erfolgen – durch die Hausmeisterzeitvertragsfirma des Baubezirkes Süd.